Bandleader und Gründungsmitglied Robb Weir hat die britischen Rocker/Metaller TYGERS OF PAN TANG durch eine Menge Rückschläge und Besetzungswechsel geführt und im Jahre 1999 nach einer mehr als eine Dekade andauernden Auszeit erfolgreich wiederbelebt, um sowohl das „alte Zeug“ zu spielen als auch wieder Songs zu schreiben.

Die „neuen“ Tygers sind die vermutlich stärksten seit sie Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre ein früher, erfolgreicher und doch weniger bekannter Vertreter der NWOBHM waren. Das Rückgrat der Band bilden neben Weir weiterhin Schlagzeuger Craig Ellis und Sänger Jack Meille.

Das Trio hält es mittlerweile schon deutlich länger miteinander aus als die „Ur-Tygers“ und wurde in den beiden vergangenen Jahren durch Gitarrist Francesco Marras, der sich bereits als Solo- und Session-Klampfer einen Namen gemacht hatte, sowie Huw Holding (Blitzkrieg, Avenger, Holosade) am Bass wieder zum kompletten Quintett.

Bereits die im Februar des Vorjahrs erschienene “A New Heartbeat“ EP überzeugte und begeisterte nicht nur den Verfasser dieser Zeilen und machte große Lust auf mehr, was nun in Form des fantastischen Folge-Albums “Bloodlines“ vorliegt.

Dabei setzt man den eingeschlagenen Weg konsequent fort und präsentiert im Kern metallische Songs mit melodischen Vocals, packenden Soli und Hardrockschlagseite, die es durchaus mit dem Besten aus dem Backkatalog der Band aufnehmen können. Zudem verpasst der neue dänische Produzent Tue Madsen (The Haunted, Moonspell, Sick Of It All) dem traditionellen Tygers-Sound eine zeitgemäße Kante.

Und so präsentieren Songs wie `In My Blood´ und die grandiose Vorabsingle `Fire On The Horizon´ die Tiger angriffslustig wie eh und je sowie taufrisch und in musikalischer Bestform. Da sind im positiven Sinne echte Könner am Werk und man hat das Gefühl alles ist musikalisch gesehen da, wo es hin soll, man könnte die Stücke nicht besser machen und diese sind genauso wie der Fünfer sie haben möchte.

Das gilt ebenso für die weiteren Anspieltipps `Believe´ mit seinem geilen Chorus und enormem Live-Feeling sowie die gefühlvolle Ballade `Taste Of Love´, aber eigentlich ist es bei jedem Track des grandiosen Silberlings der Fall.

Der Überhit der Platte, ebenfalls vorab ausgekoppelt, steht jedoch ganz am Anfang der Trackliste dieser großartigen Scheibe: das mega-eingängige, mitreißende `Edge Of The World´.

Michael Gaspar vergibt 9 von 10 Punkten

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