TWILIGHT FORCE – AT THE HEART OF WINTERVALE

TWILIGHT FORCE

Titel: AT THE HEART OF WINTERVALE

Label: NUCLEAR BLAST RECORDS

Spieldauer: 64:08 Minuten

VÖ: 20. Januar 2023

“At the Heart of Wintervale“ ist das vierte Studioalbum der selbsternannten schwedischen Adventure Metaller TWILIGHT FORCE. Hinter dieser Stilbezeichnung verbirgt sich ein flotter, pompöser, kraftvoller Soundmix europäischer Prägung mit allem, was dazu gehört.

Denn hier wird von Anfang an scharf und aus sämtlichen powermetallischen und symphonischen Rohren und Richtungen gefeuert. Dies geschieht in Form von schnellen, eingängigen Stücken mit hohen Vocals, üppigen Orchestrierungen, opulenten Chören und knackigen Soli, wie es beispielhaft der grandiose Opener `Twilight Force´, der großartige Titelsong und das packende `Skyknights of Aldaria´ sind.

Man könnte aber auch getrost jeden anderen Songs nennen, einzig das akustisch-folkige ´A Familiar Memory´ sorgt für eine kurze Verschnaufpause, während das reguläre Album dann mit dem ruhigen `The Sapphire Dragon Of Arcane Might Is Back Again´ ausklingt, was einerseits für einen stimmungsvollen, atmosphärischen Abschluss, andererseits aber auch für einen gewissen Spannungsabfall sorgt.

Und dann sind da noch die beiden mitreißenden Longtracks `Highlands of the Elder Dragon´und `The Last Crystal Bearer´, die es jeweils auf über zehn Minuten Spielzeit bringen und nochmals deutlich bombastischer, komplexer und abwechslungsreicher als die übrigen Stücken herüberkommen.

Und nicht nur hier machen TWILIGHT FORCE, was gefällt und das symphonische Arsenal hergibt. Tänzerische Passagen erinnern an barocke bzw. vorklassische Menuette, manche Chorparts an Mozart und Bach. Der langsame ähm „Salsa“-artige Mittelteil vom ansonsten pfeilschnellen `Sunlight Knight´ überrascht und wird von einem fulminanten chorischen Schluss abgelöst, der Assoziationen zu Händel´s „Halleluja“ zulässt.

Abschließend gibt es noch die beiden instrumental-orchestralen Versionen (Chöre sind ebenso reichlich vorhanden) von `Skyknights of Aldaria (orchestral version)´ und `The Last Crystal Bearer (orchestral version)´. Diese sind ebenso üppig wie cineastisch, zeugen vom fantastischen, unterhaltsamen Songwriting und funktionieren auch ohne Band und Gesang bestens.

Unter dem Strich ist “At the Heart of Wintervale“ ein von wenigen minimal schwächeren Stücken und dem vermeintlichen Spannungsabfall gegen Ende kaum getrübtes, kurzweiliges und packendes erstes großes Power Symphonic Metal Highlight des Jahres.

Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten