SUPREME UNBEING
Titel: ENDURING PHYSICALITY
Label: EIGENVERTRIEB
Spieldauer: 42:03 Minuten
VÖ: 05. Mai 2022
SUPREME UNBEING sind ein mysteriöses Metal-Quintett, welches mit ihrer Musik, einer Prise Humor, kritischen Texten und anspruchsvollen Videos seine düster-philosophischen Botschaften verbreiten möchte.
Dazu präsentieren Sänger und “Prophet” Zac Red und seine instrumentale Garde bestehend aus D. Vine (Leadgitarre), D. Sciple (Rhythmusgitarre), Unknown (Bass) und Drummer Al Mytee gemischt und gemastert von Jacob Hansen (Volbeat, Arch Enemy, Amaranthe, Evergrey, etc.) ihren fulimanten Zweitling “Enduring Physicality“.
Der Sound lässt sich am besten als sehr moderner, abwechslungsreicher Melodic Power Metal in eher getragenem Tempo und durchzogen von progressiven Elementen bezeichnen. Minimal industrial-angehauchtes Riffing und Dark/Gothic Metal Spurenelemente in den Vocals erzeugen eine dunkel-bedrohliche Stimmung, die gut zu den kritisch-reflektierten Texten passt, die einen in die Abgründe der menschlichen Natur blicken lassen.
Der Opener `The Devil Smiles´ ist noch eine relativ `normale´ hymnische Nummer mit gutem Refrain, bevor die frickeligen Instrumentalpassagen von `Face Of Evil´ schon als anspruchsvoll zu bezeichnen sind. Auch für Abwechslung und Kontraste ist gesorgt, denn beispielsweise folgt auf die epische Ballade `Savior´ das mit seinen Stakkato-Riffs fast an neuere Fear Factory erinnernde `Hide The Beast`, welches im Folgenden die Spannung durch die bezaubernden Gastvocals von Eleine-Frontfrau Madeleine Liljestam partiell wieder auflöst.
Die „sägenden“ Gitarren, melodischen Linien und eingängigen Refrains von unter anderem `The Darkness`, dem großartigen `Utopia´ und das abschließende, eindringlich-intensive `Their Chosen One´ lassen mich an neuere In Flames Kompositionen denken, während mir bei der zweiten gelungenen emotionalen Ballade `I Prevail´ die Assoziation Stone Sour durch den Kopf geht.
Fazit: SUPREME UNBEING bieten ein stimmiges, komplexes Gesamtpaket mit viel Eigenständigkeit und hohem Wiedererkennungswert sowie einem interessanten, genreübergreifenden Sound mit sehr guten Songs und spannendem inhaltlichem Überbau mit starken Texten.
Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten