OCEANS – HELL IS WHERE THE HEART IS

OCEANS

Titel: HELL IS WHERE THE HEART IS

Label: NUCLEAR BLAST RECORDS

Spieldauer: 38:31 Minuten

VÖ: 25. November 2022

Das Besondere an der deutsch-österreichischen Gruppe OCEANS sind neben dem harten Metalcore/Deathcore und Post Metal mit Prog und Death Elementen vor allem der komplexe inhaltliche Überbau sowie die hochwertigen Texte, stimmigen Artworks und der hohe musikalische Anspruch.

Der “We Are Not Okay” (EP) zum Themenkomplex psychische Gesundheit schlossen sich bereits Teil 1+2 der “Hell Is Where The Heart Is” Trilogie an. Auf “Part I: Love” folgte im Juli dieses Jahres die Fortsetzung “Part II: Longing”.

Und zeitgleich zum dritten und abschließenden Teil “Part III: Clarity” erscheint nun das Gesamtwerk mit allen drei EPs unter dem gleichen Titel. Dass OCEANS in allen Belangen die etwas andere Band sind, zeigt sich auch am Infozettel, der neben den grundlegenden Daten in wunderschönen Worten vor allem die inhaltliche Komponente betont und erklärt.

Hier ein Auszug, den dritten Teil “Clarity” betreffend:

“All der Schmerz des Lebens, der vergangenen Zeit, verpasster Chancen und verloren gegangener Liebe weicht der Erkenntnis, dass dies nur möglich war, weil das Herz gelebt hat. Es hat gelebt, geliebt und geträumt. Es hat den Geist der Freiheit geatmet und die tausend tiefen Stiche überwunden. Das Narbenkleid erstrahlt als Gewand der Stärke und solange das kleine Herz noch schlägt, wird es dieses Tragen. Voller Stolz und mit der Erkenntnis, dass die Hölle überall auf einen wartet. Denn sie ist ein Teil des Herzens und das Herz ein Teil von ihr. Das eine kann nicht ohne das andere existieren. Sie sind Licht und das Dunkel. Sie sind das Chaos und das Nichts.”

Wenden wir uns also auch musikalisch dem dritten Teil zu. Auf das obligatorische Intro bzw. im Albumkontext gesehen Interlude `Clarity´ folgt das wunderbar intensiv-ausdrucksstarke `If There´s A God She Has Abandoned Us´.

Es schließt sich das melodisch-packende `I Sing Alone´ an, ein Mix aus purer Verzweiflung, Wut und Hoffnung. Der derb-aggressive Titelsong mit seinem plötzlichen Ende bildet den mitreißenden Abschluss eines kleinen Meisterwerks, dass voller Atmosphäre und Emotionen steckt und mit Härte und Inhalt überzeugen kann.

Michael Gaspar vergibt 9 von 10 Punkten