Dass MAERZFELD aus der RAMMSTEIN-Prägung entstanden sind, gehört in die historische Bandbeschreibung. Die in der Folgezeit vollzogenen eigenen Gehversuche haben aus MAERZFELD etwas werden lassen, was zwar immer noch der NDH zuzuordnen ist, jedoch die eigenständige Entwicklung erkennen lässt. Mittlerweile ist man in einer modernen, zwar hart untermalten, aber nur bedingt düsteren Variante des NDH angekommen. Dabei legen die Jungs Wert auf Eingängigkeit und zum Mitgrölen taugliche Refrains. Leider kommen die Abwechslung und die Momente mit Pfiff und Wiedererkennungs- oder Einbrenncharakter zu kurz, zu sehr verliert man sich im genretypischen Musizieren, wenn auch recht ansprechend. Die Lyrics bedienen die Klischees und lassen gelegentlich eine gewisse Sozialkritik durchschimmern, können aber ebenso keine nachhaltigen Momente erzielen. Insgesamt ist „Zorn“ ein genretypisches, gut konsumierbares Album, was bei Live-Auftritten funktionieren wird. Wer seine Erwartungen nicht zu hoch ansetzt, wird kurzweilig unterhalten.

Robert vergibt 7 von 10 Punkten

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