Schön zu sehen, dass die schrägen Vögel von HELVETETS PORT noch immer stur ihre Linie fahren. Als vor 15 Jahren das Debütalbum „Exodus To Hell“ erschien, war ich als spätpubertärer Rotzbengel gleich Feuer und Flamme und sah sie als legitime Erben der erst kurz zuvor entdeckten Heavy Load und auch der bis heute verschollenen Gotham City an. Zeiten, in denen ich jedem den Vogel gezeigt hätte, der mir prophezeien würde, das Original 10 Jahre später noch einmal leibhaftig zu erleben.
Gut, wir schweifen ab: auch auf ihrem dritten Album frönen die Schweden dem verschrobenem, kauzigen Heavy Metal ganz in der Tradition ihrer Landsmänner der frühen 80er. Hauptsächlich Englisch gehalten, sind gerade die beiden schwedischen Songs (´Hårdför överman´, ´Helvete på larvfötter‘) wieder besonders interessant, weil sie dem eh schon speziellen Sound des Quintetts noch mehr Exotenflair verleihen. Sicherlich gibt es Leute, die mit dem etwas windschiefen Gesang und den eigensinnigen Gitarrenleads ihre Probleme haben, aber genau diese sollen mit „Warlords“ auch nicht bekehrt werden.
HELVETETS PORT sind die verkörperte Antikultur zu gepressten und sterilen Sounds, zu Autotune Vocals, zu jeglichen Experimenten im Heavy Metal. Ein in Noten gefasster, stinkender Mittelfinger an die Moderne, an die musikalische Landschaft der heutigen Zeit. Musik, die exakt so klingt, wie ihre Protagonisten auf dem Cover ausschauen. Und dafür liebe ich HELVETETS PORT!
So einfach ist das…

Marius Gindra vergibt 8,5 von 10 Punkten

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