FUROR GALLICO – FUTURE TO COME

FUROR GALLICO

Titel: FUTURE TO COME

Label: SCARLET RECORDS

Spieldauer: 42:19 Minuten

VÖ: 22. März 2024

“The shape of folk metal to come” lautet die treffliche Überschrift des Infotextes zum neuen, vierten Dreher “Future To Come“ der italienischen Folk Metaller FUROR GALLICO.

Denn in seinem Sound kombiniert das Sextett, das darüber hinaus über die beiden zusätzlichen Mitglieder Sängerin Valentina Pucci sowie Riccardo Brumat (Violine und Orchestrierungen) verfügt, Extreme Metal mit irischen, keltischen und bretonischen Folk Elementen.

Dafür sorgen einerseits die beiden Sänger mit Vocals zwischen clean, richtig fiesen Growls und tiefen Deathcore Gutturals, kombiniert mit schnellen Folk Metal Songs und folkloristischen Instrumenten wie Flöten, Harfe und Bouzouki.

Aus diesen ungewöhnlichen Zutaten macht die Truppe mitreißende, durchaus eingängige und extreme Stücke wie die Vorabsingle `Call Of The Wind´ und das folgende `Among The Ashes´. Jeder Song ist ein wenig anders, setzt andere Schwerpunkte oder weist in Nuancen stilistische Unterschiede oder weitere Facetten auf.

So beginnt `Black Skies´ mit harten Riffs, dann folgen zarte Vocals und ein langer, tänzerischer Instrumentalteil, was den komplexen, vielschichtigen Track zum längsten Song der Scheibe macht.

Der Anfang von `Faith Upon Lies´ entpuppt sich als orientalisch-folkig angehauchter Deathcore mit Fidelbegleitung, dann schließen sich ein Gitarrensolo von Gast Ralph Salati (Destrage) und Chorgesang an.

`Ancient Roots´ tönt genauso aggressiv, zusätzlich aber mit den passenden, schnellen sägenden Death Riffs aus den Boxen, was mit flotten Violinen, weiblichem Gesang und Soli gekontert wird und so einen gewissen seemännischer Charakter entstehen lässt. Das abschließende `Anelito` glänzt mit Härte, ruhigen Passagen, tollen Melodien und seinem überraschend plötzlichen Ende.

Zwei Songs schlagen stilistisch ein wenig aus der Art. Da ist zum einen die dritte Vorabauskopplung `Birth Of The Sun´ die mit beinahe komplett cleanen Duett-Vocals, einem melodisch-eingängigen Chorus und einer melancholisch-atmosphärischen Stimmung daherkommt. Für den Folkanteil sorgen Harfen- und Flötenklänge und thematisch geht es um Selbsterkenntnis und -akzeptanz.

Daneben gibt es noch den gelungenen Titeltrack der Platte, eine gefühlvolle, eingängige, gelungene Akustikballade und erneut ein weiblich-männliches Gesangsduett.

Gemixt wurde die Scheibe von Federico Ascari (Within Destruction, Signs of the Swarm), das Mastering übernahm kein Geringerer als Jens Bogren in seinen Fascination Street Studios (Opeth, Arch Enemy, Amon Amarth) und das schicke Coverartwork kommt von Kris Verwimp (Marduk, Suidakra, Vital Remains, Uada).

Am Ende des Tages ist “Future To Come“ ein spannendes, fesselndes Album mit einem wahrlich nicht alltäglichen Sound, technisch und musikalisch sehr gut umgesetzt und mit starken, abwechslungsreichen Songs aufwartend.

Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten