ARION – THE LIGHT THAT BURNS THE SKY

ARION

Titel: THE LIGHT THAT BURNS THE SKY

Label: Reigning Phoenix Music

Spieldauer: 45:06 Minuten

VÖ: 28. Februar 2025

Wenn ich das vierte Album der finnischen Metaller ARION höre, das ist schon feine Kost. Irgendwo zwischen Modern Melodic Metal und Symphonic, irgendwo zwischen Symphony X und Stratovarius, etwas zugänglicher als die Amis, etwas rauher als die alten Hasen aus Finnland, das geht schon ganz gut rein. Der sinfonische Anteil ist wohldosiert und kein orchestrales Dauerfeuer. So gerät das Ganze nicht in zu seichte Fahrwasser. Denn ein paar süßliche Momente finden sich, vor allem in ´Wings Of Twilight´. Hier hat Gastsängerin Melissa Bonny (Ad Infinitum) ein paar arg poppige Melodielinien zu singen, die ziemlich knapp am Schlager vorbeischliddern.

ARION wissen ganz bestimmt, was sie tun. Allerdings  finde ich die Art von Musik im Moment für ziemlich auserzählt. Darum bin ich mir nicht sicher, ob die Vorschusslorbeeren seitens des Labels wirklich angemessen sind. Ich hege doch gewisse Zweifel, ob die Band hier in eine neue Liga aufsteigen kann. So gut wie alles klingt, so gut wie gespielt ist, mir kommt alles doch vor, wie tausendfach schon gehört. Klar ist aber auch, die Aggressivität von ´Wildfire´ ist schon stark fesselnd. Der Kontrast des harten Riffings in ´Blasphemous Paradise´ mit dem eingängigen Chorus ist ziemlich beeindruckend. Und ´In The Heart Of The Sea´ klingt maritim, ohne Anklänge an Piratenmetal mitzubringen. Der beste Song kommt tatsächlich dann ganz zum Schluß. ´In The Hands Of Fate´ liefert einige kinoreife Passagen. Man könnte sogar meinen, dass sich ARION hier auch bei Dream Theater bedient haben, mit denen sie 2023 tatsächlich unterwegs waren.

Vielleicht wirken ARION von der Bühne nochmal etwas fesselnder. Das dürfen sie demnächst tatsächlich im Vorprogramm von Brainstorm beweisen. Allerdings treffen sie da auf die starke Konkurrenz der Italiener von Stranger Vision. Ich kann am Ende nur festhalten, ich fühle mich hin und her gerissen. Auf der einen Seite finde ich eine Reihe gelungene Momente, auf der anderen Seite wirkt einiges wiedergekäut. Da will ich mich doch eher mal wieder den Originalen widmen.

Mario Wolski vergibt 7,5 von 10 Punkten