WARWOLF
Titel: THE APOCALYPTIC WALTZ
Label: Metalapolis Records
Spieldauer: 65:47 Minuten
VÖ: 29. September 2023
Aus der Karnevalshochburg Köln kommen die Jungs von WARWOLF und veröffentlichen am 29. September ihr neues Werk “The Apocalyptic Waltz” über Metalapolis Records. Ihr Debütalbum “Necropolis” (2022) wurde vor allem in der Underground-Szene sehr gelobt. Aus insgesamt fünf “Kriegswölfen” setzt sich die Kölner Formation zusammen, angefangen bei Andreas von Lipinski (Vocals), über die Gitarristen Frank Noras/Peter Müller, den Bassisten Florian Abegg und Holger Bloempott, der das Schlagzeug bearbeitet. Als Produzent tritt der GRAVE DIGGER Frontmann und auf Solopfaden wandelnde Chris Boltendahl auf, der auch schon beim Debütalbum mitwirkte und bei dem von Lipinski beim letztjährigen Wacken Open Air als Background-Sänger dabei war.
Auf dem Zweitwerk geht es thematisch um eine Allianz zwischen Menschen und Vampiren, die zusammen mit dem WARWOLF und dessen zwielichtigen Anhängern in Necropolis einen Apocalyptic Waltz t tanzen und beabsichtigen die Menschen zu unterjochen. Wie da van Helsings Tochter mitspielt und was der WARWOLF macht, wird sich zeigen. Eins vorweg; “The Apocalyptic Waltz” verfolgt kein Konzept – Schade drum, das wäre sicherlich eine gute Story gewesen. Die zwölf Songs werden auf LP und auf CD veröffentlicht – wobei der Vinyl-Ausgabe die CD beiliegt, da die Platte aus Platzgründen lediglich acht der zwölf Tracks enthält. So, und jetzt auf in die Schlacht.
Nein, wir hören hier keine neue Maiden-Platte sondern den Titeltrack ´The Apocalyptic Waltz´, der zunächst ruhig startet, aber nach dem Intro richtig losballert und zwar dann, wenn von Lipinski screamt. In den über acht Minuten Spielzeit servieren WARWOLF auch eine längere und ansprechende instrumentale Passage und zum Abschluss wird der Untergang der Menschheit beschlossen – guter Auftakt! Mit jeder Menge Speed, teutonischen Vocals und Metall in der Luft gehts in ´Silver Bullets´ rund, ´Spawn Of Hell´ lebt von seinen kraftvollen Gitarren und dem Refrain, der sich durch die lateinischen Ferse durchaus im Kopf festsetzen kann. Live könnte man während der Anfangssequenz von ´Flying Dutchman´ gut und gerne zum rudern animieren, danach schippert der fliegende Holländer mal in rauer See und während des Refrains auch in melodischeren Gewässern. Über ´Die In Dignity´ und ´Jealous Clown´ gehts zu ´Rivers Of Blood´, dem balladesken Highlight auf “The Apocalyptic Waltz”. Nach dem “hebt die Schwerter und zieht in die Schlacht” Song ´Kingdom Of Fools´ wartet geballte Headbanger-Action mit ´Legacy Of Salem´ auf uns, auch ´Bloodlines´ weiß mit seiner Wucht zu gefallen. Während der instrumentalen Nummer ´The Resistance´ dürfen die Jungs an den Instrumenten zeigen was sie drauf haben und über eines Vampirjägers Traum geht’s im stampfenden ´Van Helsing’s Dream´, mit dem das Zweitwerk nach 65 Minuten den apokalyptischen Walzer beendet.
“The Apocalyptic Waltz” ist ein stabil gutes Werk aus dem Hause WARWOLF, dass die gleichen Trademarks des Debütalbums aufzeigt: ordentlicher Gesang mit der Old School Fans glücklich machen wird, dynamisch-druckvolle Melodien die in Ohren, Nacken und Fäuste gehen und Vibes aus der NWOBHM Schule. Mehr zu hören sind Chöre, die Sänger von Lipinski supporten, was die etwas düstere Album Atmosphäre verstärkt, richtig gut und eingängig klingt. Die langgezogenen hohen Töne dürften gerne öfter kürzer sein und weniger zwischen den Tonarten schwingen. Wohlwissend, dass die Vorbilder von WARWOLF einen ähnlichen Stil verfolgen. Mir gefallen die dunkler gesungenen Stellen oftmals besser – ein ausgeglichener Mix wäre eventuell auch der Weg, weg von den ewigen direkten Vergleichen mit Iron Maiden und hin zu einem eigenen Stil mit Wiedererkennungswert.
Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten