WARWOLF – NECROPOLIS

WARWOLF

Titel: NECROPOLIS

Label: METALAPOLIS/SPV

Spieldauer: 62:16 Minuten

Die Überraschung war groß, als Wolfen letztes Jahr bekanntgaben, künftig unter dem Namen WARWOLF weiterzumachen. Immerhin haben die Kölner sich seit Mitte der Neunziger, mit einem halben Dutzend Studioalben und etlichen Liveauftritten, einen guten Namen in der Metal-Szene gemacht.

Warum also dieser Schritt? Ein personeller Neuanfang ist das Ganze mit Nichten. Vielmehr haben die beiden Hauptakteure, Sänger Andreas von Lipinski und Gitarrist Frank J. Noras, mit Holger Bloempott an den Kesseln und Björn Grüne an der zweiten Klampfe, gleich zwei altgediente Wolfen-Recken im Team. Dazu gesellt sich Flo Abegg am Bass.

Musikalisch kann man jedoch sehr wohl von einer Neuausrichtung sprechen. Auf ihrem Debüt „Necropolis“ eifern WARWOLF nämlich ihren großen Idolen von Iron Maiden ganz unverblümt nach und drehen die Uhr dadurch zurück zu seligen „Piece Of Mind“-Zeiten, als die Metal-Welt noch in Ordnung war.

WARWOLF als reinen Maiden-Klon abzustempeln wäre jedoch unfair. Dafür sind die Musiker einfach zu gewieft und die Songs zu gut. An der ein oder anderen Stelle, wie den beiden Bonus-Tracks der CD (‚Witches & Demons‘ & ‚The Priest‘) bedient man sich zwar recht schamlos bei den Originalen (‚Two Minutes To Midnight‘ & ‚Children Of The Damned‘), dafür gibt es aber auch ein paar Nummern, wie zum Beispiel ‚Slaves Of The Night‘ oder das zehnminütigen Titelstück, die Maiden anno 2022 so leider nicht mehr hinbekommen.

Das Konzept von „Necropolis“ wurde optisch im Cover-Artwork von Alex Tartsus gut umgesetzt. Auf der LP kommt dieses im Großformat natürlich nochmal besser zur Geltung. Für die Produktion konnte kein Geringerer als Chris Boltendahl von Grave Digger gewonnen werden. Wer also keinen allzu großen Wert auf Eigenständigkeit legt und den guten alten Zeiten nachtrauert, ist hier goldrichtig.

Alex Fähnrich vergibt 8 von 10 Punkten