WAR CURSE – CONFESSION

War Curse - Confession

WAR CURSE

Titel: CONFESSION

Label: METAL BLADE RECORDS / BLACK LIGHT MEDIA RECORDS

Spieldauer: 43:06 Minuten

VÖ: 20. Oktober 2023

Mit ihrem dritten Album „Confession“ melden sich die in Ohio angesiedelten Thrasher WAR CURSE mit einem etwas melodischeren und moderneren Sound aus einer ausgiebigen, anfangs auch Corona-bedingten, Schaffenspause und Kreativphase zurĂŒck.

Der 2019er VorgĂ€nger „Eradication“ hat bei mir immer noch einen fetten Stein im Brett: Saugeiler ausgefeilter Oldschool-Thrash ĂĄ la alte Xentrix oder Sacred Reich gepaart mit einigen moderneren Grip Inc. Vibes. FĂŒr mich ein absoluter Underground-Geheimtipp und „Must-Hear“ fĂŒr alle Fans der genannten drei Bands. Hier hatte ĂŒbrigens noch Jason Viebrooks, einigen sicher bekannt von Bands wie Exhorder, Heathen oder eben Grip Inc., die Basssaiten gezupft.

So richtig „Oldschool“ fĂŒhlen/hören sich WAR CURSE auf ihrer neuen Scheibe jetzt (leider) nicht mehr wirklich an, obwohl Oldschool-Thrash-Trademarks durchaus noch vorhanden sind. Vielmehr erinnert mich der melodiöse, weitestgehend im Midtempo gehaltene Thrash von „Confessions“ an (ja durchaus nicht schwache) Alben wie „Ritual“ von Testament oder „Kin“ von Xentrix – diesmal noch stĂ€rker gepaart mit groovigen Refrains spĂ€terer Grip. Inc. oder auch Godsmack, Trivium und Konsorten.

Absoluter Pluspunkt von WAR CURSE ist definitiv SĂ€nger Blaine Gordon, der in seinen besten Momenten wie eine Mischung aus Chuck Billy, James Hetfield und Chris Astley (Xentrix) klingt und die meisten Songs auf „Confession“ allein mit seiner variablen Gesangsleistung ĂŒber das manchmal nicht immer zwingende Songwriting abheben lĂ€sst.

TatsĂ€chlich hat mich das Vorab-Video und der mit Abstand langweiligste Track ‚Miracle Broker‚ ob songtechnischer Belanglosigkeit nicht so richtig vom Hocker gehauen. GlĂŒcklicherweise zeigen WAR CURSE bei mitreissenden Stampfern wie ‚Fortress Of Agony‘, dem Titelsong ‚Confession‘ oder der zweiten, weitaus gelungeneren Video-Auskopplung ‚The Convoy‚, was sie wirklich draufhaben.

Am meisten machen mir auf „Confession“ trotzdem die Songs Spaß, bei denen die Band das Tempo zumindest zwischenzeitlich auch mal anzieht – wie vor allem beim starken Opener ‚The Nothing (That Is Me)‘ oder bei Songs wie ‚Return To Dust‘, ‚Sowing Division‘ und dem Rausschmeisser ‚Illusion Of Choice‘. Hier sind die Ohio-Thrasher auch gar nicht mal so weit von Bands wie Squealer oder Perzonal War entfernt.

Schwer, hier wirklich ein objektives Urteil zu bilden. FĂŒr mich als Thrash-Fan kommt „Confession“ definitiv nicht an den geilen VorgĂ€nger „Eradication“ ran. Trotz der moderneren und melodiöseren Ausrichtung finde ich „Confessions“ song- und soundtechnisch immer noch noch LĂ€ngen ansprechender als das, was viele andere, kommerziell erfolgreichere Bands in Bereichen von Groove Metal“ bis „Melodic Thrash“ so abliefern.

Joe Nollek vergibt 7 von 10 Punkten