
VIOLATOR
Titel: UNHOLY RETRIBUTION
Label: Kill Again Records
Spieldauer: 40:54 Minuten
VÖ: 05. September 2025
Rund zwölf Jahre nach ihrem Zweitwerk „Scenarios Of Brutality“ kredenzen uns die brasilianischen Kult-Thrasher VIOLATOR endlich mal ihren dritten Studio-Longplayer „Unholy Retribution“. Und die Wartezeit hat sich meiner Meinung nach durchaus gelohnt.
Violator
Durch einen einzigartigen Musikstil haben sich die Brasilianer ihren Kultstatus definitiv nicht erarbeitet, wohl aber über ihre heftigen Live-Auftritte, bei denen keine Gefangen gemacht werden und die Band – wie z. B. beim Der Detze Rockt 2023 – gerne auch mit 50 Fans auf der Bühne noch gnadenlos weiter thrasht.
Stilistisch bedienten sich VIOLATOR bisher gekonnt, aber nicht wirklich überragend, bei altbekannten Einflüssen wie Exodus, Anthrax, Evildead, Sacred Reich, Nuclear Assault und Municipal Waste. Das hat sich bei „Unholy Retribution“ jetzt etwas geändert, denn bisher durchaus typische „Skate-Thrash“-Einflüsse und Gangshouts hört man heute fast gar nicht mehr.
Unholy Retribution
Dafür klingen VIOLATOR auf „Unholy Retribution“ song- und auch produktionstechnisch deutlich düsterer, dramatischer – und eben „unheiliger“ – als bisher und erinnern mich jetzt oft an Sachen wie „Darkness Descends“ (Dark Angel), „Hell Awaits“ (Slayer), „Leprosy“ (Death) oder auch alte Destruction und Sepultura.
Alle acht Songs knallen von vorne bis hinten so fett, dass ich auch nach mehreren Hördurchläufen keine wirklichen „Hits“ ausmachen kann. Als Anspieltipps würde ich hier – als primi inter pares – einfach mal den geilen Opener ‚Hang The Merchants Of Illusion‘, ‚Cult Of Death‘ ‚Destroy The Altar‘, ‚Rot In Hell‘ sowie die erste Single-Auskopplung ‚Chapel Of The Sick‚ nennen.
Ich persönlich habe meine persönlichen Glücksmomente bei den verschiedenen Songs immer dann, wenn VIOLATOR bei ihren Riffs, Rhythmen, Breaks, Leads und Soli ein wenig Death-Worshipping betreiben und dieses optimalerweise auch noch mit entsprechenden Slayer-Vibes kombinieren. Schwache Songs sucht man wirklich vergebens.
Fazit
Wow. Für mich ist „Unholy Retribution“ das mit Abstand geilste VIOLATOR-Album überhaupt und knallt ähnlich geil wie z. B. das letzte Vindicator-Album. Endlich liefern die Brasilianer auch mal ein Album ab, das ihrer legendären Live-Performance in keine Weise nachsteht.
Joe Nollek vergibt 8,5 von 10 Punkten