TONNERRE – LA NUIT SAUVAGE

TONNERRE

Titel: LA NUIT SAUVAGE

Label: Cruz del Sur

Spieldauer: 38:02 Minuten

VÖ: 12. April 2024

Quebec im frankophonen Teil Kanadas ist nicht nur Heimstatt einer Reihe französischsprachiger Black Metal Bands. Mit TONNERRE schafft es nun eine Hard Rock Band aus der Region über den Teich und auf das Traditionslabel Cruz del Sur. Bei den familiären Verhältnissen einer lokalen Szene würde mich nicht wundern, wenn da nicht irgendwie Bekannte miteinander zocken würden. Tatsache, Sängerin Annick Giroux ist Freunden epischer Klänge als Chanteuse einer Band namens Cauchemar bekannt. Und weitere ihrer Kollegen sind hier mit von der Partie, um mal wieder neue Wege zu suchen.

„La Nuit Sauvage“ ist leider nicht ganz so wild. Hard Rock mit bluesigen Einflüssen gibt es zu hören. Ab und an ein paar psychedelische Klänge, fertig ist das Gebräu. So klingt das Teil wie irgendein AC/DC-Album. Nur leider nicht so schmutzig und energisch. Und leider bleibt alles irgendwo in einem Einheitstempo hängen. Annicks französischer Gesang zieht noch eine Linie zu den Franzosen Trust. Doch auch hier fehlt etwas. Die Angriffslust eines Bernie Bonvoisin wird nicht erreicht. Im Doom-Gewand von Cauchemar ist Annick tatsächlich besser aufgehoben.

AC/DC machen seit fast fünfzig Jahren immer das gleiche Album, sagt man. Da regt sich niemand auf, und mich stört es auch nicht wenn andere Bands auch genau dieses Album machen. Das hat ja nicht nur bei Krokus oder Airbourne funktioniert. Leider fehlt bei TONNERRE das letzte Etwas. Da fehlt Schmutz, Staub, die Straße. Ein, zwei Stücke kann man bestimmt mal gut hören. ´La Danse Du Feu´ böte sich an, oder ´Le Grand Corbeau´. Aber über die kompletten 38 Minuten wirkt „La Nuit Sauvage“ eher ermüdend als erfrischend und wild.

So führen es TONNERRE uns vor, wie man es besser nicht macht. Was ich für diesen sympathischen Haufen sehr schade finde. Ich versuche jetzt mal, die Cauchemar-Scheiben zu bekommen.

Mario Wolski vergibt 6,5 von 10 Punkten