Da sitze ich hier im September bei strahlendem Sonnenschein und recht hohen Temperaturen und bespreche eine Scheibe, die prädestiniert ist für ein Glas Wein und einen dunklen Herbstabend. Tomorrow’s Rain aus dem ebenfalls eher sonnigen Israel zaubern uns hier eine Doom-Death Scheibe mit Goth Einschlag hin, die so richtig für eine düstere, depressive Stimmung geeignet ist, denn eben dies wird hier musikalisch verkörpert und auch gut umgesetzt. Das Konzept hätte wahrscheinlich auch ohne die immense Anzahl an Gastmuckern wie Aaron von My Dying Bride, Greg Mackintosh und Sakis Tollis, Mikko von Swallow The Sun und Fernando von Moonspell funktioniert. Zumindest erkennt man an den erwähnten Muckern wohin die Reise bei TOMORROW’S RAIN geht und kann problemlos ein herein hören für die Fans der genannten Mucker empfehlen. Zumal die Israelis mit Songs wie dem rockigen Mid Tempo Track „A Year I Would Like To Forget“ – schlichtweg die Hymne auf 2020 – und dem walzenden „Misery Rain“ auch kompositorisch überzeugen können. Die harschen rauen Vocals von Yishai Sweartz passen hervorragend zum düsteren Kontext, der auch von der Produktion und dem grau-schwarzen Artwork unterstrichen wird. Die Scheibe gibt es übrigens auch in einer hebräischen Version, die mir allerdings nicht vorliegt… Und beim nächsten Hören werden definitiv die Rollos abgesenkt und die Weinflasche geöffnet.

Ludwig Lücker vergibt 7,5 von 10 Punkten

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