SUBSIGNAL – A POETRY OF RAIN

SUBSIGNAL

Titel: A POETRY OF RAIN

Label: Gentle Art Of Music

Spieldauer: 52:22 Minuten

VÖ: 22. September 2023

Vor vierzehn Jahren veröffentlichten SUBSIGNAL ihr Debütalbum “Schön & Monströs” und “La Muerta” ist das aktuellste Studioalbum, zumindest bis zum 22. September 2023, denn da kommt das neue Album “A Poetry Of Rain” in die Läden. Die Band um die Gründungsmitglieder Arno Menses (Vocals), Markus Steffen (Guitars), sowie Markus Maichel (Keyboards), Martijn Horsten (Bass) und Dirk Brand (Drums) spannte ihre Fans fünf lange Jahre auf die Folter, die es jetzt kaum erwarten können, “A Poetry Of Rain” auf dem Plattenspieler, im CD Player oder bei Streamngdiensten abspielen zu können und sich ganz den neuen Klängen ihrer Lieblingsband hinzugeben.

Leider gibt es auch schlechte Nachrichten aus dem SUBSIGNAL – Lager, denn man musste sich von Ralf Schwager trennen, der lange Jahre am Bass der Rockband tätig war. In unserem Interview sagt Markus Steffen über die Trennung:

Das mit Ralf war natürlich sehr schade, weil er von Anfang an dabei war, man sich immer auf ihn verlassen konnte und er auch ein toller Typ ist. Aber er musste aus persönlichen Gründen die Reißleine ziehen. Aber für mich gehört er immer noch zu uns.

Den Bass übernahm der Niederländer Martijn Horsten, der aus Rotterdam stammt und ein würdiger Ersatz für Schwager ist. Auf “A Poetry Of Rain” sind aber nicht ausschließlich die Mannen von SUBSIGNAL zu hören, da die Band zahlreiche hochkarätige Gäste mit an Bord hat.

Mit David Bertok, der die Keyboards bei “Embers Part II: Water Wings” übernimmt, Marek Arnold, der das Saxophon bei “The Last of its Kind” spielt, Dietmar Waechtler, Pedal Steel bei “The Art of Giving In”, Iraklis Choraitis, Backing Vocals bei “Sliver (The Sheltered Garden)” und Yogi Lang, der alle weiteren Keys zockt, haben SUBSIGNAL für “A Poetry Of Rain” fünf Gäste verpflichten können. Yogi Lang ist es auch, der für Mix & Master zuständig war und diesen in den Farm-Studios Freising erledigte.

Der instrumentale Track ´A Poetry of Rain´ führt als Intro die Trackliste an, richtig eröffnet wird die Scheibe mit dem rockigen ´The Art of Giving In´, bei dem SUBSIGNAL ins Tempo gehen und neben der schönen Stimme von Arno Menses auch stimmungsvolle Chöre zu hören sind. Mit ´Marigold´ kommt mein favorisierter Song auf “APOR”, denn er erzeugt in seiner Gesamtheit aus ruhigen Klängen und großartigem Gesang eine angenehme Atmosphäre und schafft es, dass man sich selbst an “blöden” Tagen wohl fühlt.

Markus Steffen sagt auf die Frage nach seinem Favoriten auf “A Poetry Of Rain”:

Wenn ich einen Song wählen müsste, dann ´Marigold´. Oft kommen Songs einfach, als würden sie irgendwo in der Luft schweben und man muss nur zugreifen. Andere Songs brauchen oft sehr lange, bis sie fertig sind. ´Marigold´ gehört zur ersten Kategorie. Er ist eigentlich aus einer kleinen Übung für Gitarre entstanden, die ich vor ein paar Jahren für ein Lehrbuch komponiert hatte. Das nur als Etüde stehen zu lassen, schien mir zu schade. Und so habe ich da einfach weitergeschrieben. Ein paar Tage später war der Song fertig. Ich denke, er hat einen schönen Fluss und hat genau die richtige Mitte zwischen zu wenig und zu viel.

Harsche Gitarren erklingen zu Beginn vom stimmungsvollen ´Sliver (The Sheltered Garden)´, das im Verlauf eine starke instrumentale Passage bietet und im Vergleich zu ´Marigold´ recht düster anmutet. Ein weiteres Highlight bildet die Rockballade ´Impasse´, bei der man unweigerlich melancholisch wird, was zum kommenden Herbst, seinen fallenden Blättern und dem Regenwetter passt. Weiter geht´s zu ´Embers Part II: Water Wings´, bei dem “A Poetry Of Rain” wieder etwas an Fahrt gewinnt und der bereits angesprochene David Bertok am Keyboard zu hören ist. Auch ´Melencolia One´grooved schwungvoll und rockig aus den Lautsprechern, lädt ein, dunkle Gedanken zu vertreiben und sich gut zu fühlen – was wirklich klappt. ´A Wound Is A Place To Let The Light In´ und ´The Last Of Its Kind´ sind die beiden finalen Songs auf den Vinyl-Versionen von “APOR”, der CD-Ausgabe wurde mit ´A Room On The Edge Of Forever´ ein Bonustrack spendiert, den man auch bei den Streamingdiensten hören kann und um die Spannung hochzuhalten: es lohnt sich!

Mit “A Poetry Of Rain” gehen SUBSIGNAL in eine wesentlich progressivere Richtung als auf dem Vorgänger “La Muerta”. Schön ist, dass die Scheibe neben melancholischen Liedern auch druckvollere Nummern hat und so den Bogen von sanften Klangwelten zu kraftvoll-eingängigem und melodischem Rock spannen, die den Hörer vors Abspielgerät fesseln und die Lyrics lassen dem Hörer Spielraum für eigene Interpretationen. Prog-Rock mit Leidenschaft, der auch für Anhänger der härteren Klänge interessant sein könnte, gerade an herbstlichen Tagen.

Tobi Stahl vergibt 9 von 10 Punkten