STAN SILVER and the BRAVE PUPPIES – ALL IN

STAN SILVER and the BRAVE PUPPIES

Titel: ALL IN

Label: Luckybob Records

Spieldauer: 39:11 Minuten

VÖ: 04. Oktober 2024

Vater-Sohn-Geschichten gibt es musikalisch immer wieder. Das fing schon mit Leopold an, der seinen Sohn Wolfgang Amadeus M. früh förderte und als Wunderkind verkaufte. Entsprechend war Mozarts erfolgreiche Karriere vielleicht etwas kurz, aber sehr heiß. Heute singen Vater und Sohn Martin und Phillip Griffiths Duette bei Poor Genetic Material und Udo Dirkschneider lässt seinen Filius Sven bei U.D.O. trommeln und produzieren.

In diesem Falle hier ist Namensgeber, Sänger und Gitarrist Stan Silver seinem Sohn nach Hamburg gefolgt. Zusammen mit Marlon, Drummer der Ska-Punk-Combo Rantanplan gründete er die BRAVE PUPPIES. Dritter Mann des Power Trios ist Bassist Manuel de Rien. Und brav ist bei den Puppies nicht gar so viel.

Aus Vadderns Country uns Sohnemanns Punk ist eine nicht uncoole Version einer Art Country Punk geworden, die textlich auch mal heiße Eisen anfasst. Das melancholisch angehauchte ´Time To Be Free´ erzählt von der Unterdrückung indigener Völker. Mit dem wütenden ´Blow You A Kiss´ wird Respekt und Verständnis für die LGBTQ+Gemeinde gefordert, ein Thema, das in den unsozialen Medien mehr als respektlos nieder gemacht wird. Und ´Candy´ ist wahrlich kein Song über Süsswaren.

Daneben aber gibt es klassische Southern Rocker mit Wild West Feeling. `Sweet Southern High´ etwa macht höllisch Spass. Da sehe ich auch darüber hinweg, dass das Album über die komplette Spielzeit doch etwas zu lang wirkt. Das rasende ´Goin‘ To Town´ kickt aber am Ende noch mal richtig Ass. Am Ende also alles richtig gemacht. So hat es sich gelohnt, den Weg über den Atlantik anzutreten. Eins plus Eins ist in diesem Falle doch etwas mehr als nur Zwei.

 

Mario Wolski vergibt 7,5 von 10 Punkten