SPILLAGE
Titel: PHASE FOUR
Label: EIGENVERÖFFENTLICHUNG
Spieldauer: 41:35 Minuten
VÖ: 8. September 2023
„Phase Four“ ist das – nomen est omen – vierte Full-Length-Album der Amerikaner SPILLAGE und bietet eine feine Mischung aus Doom, Hardrock und Metal.
Gegründet wurde die Band aus Chicago, Illinois 2013 von Gitarrist Tony Spillmann und ist damit nicht nur geographisch, sondern auch musikalisch klar im Trouble-Umfeld anzusiedeln. Mitgründer der Band war u.a. der heutige Skull-Gitarrist Lothar Keller. Und mit Trouble-Legende und Skull-Bassisten Ron Holzner sowie Sänger des SPILLAGE-Debüts Mark Weiner hatte Spillmann 2013 bereits das empfehlenswerte selbstbetitelte Album der Quasi-Vorgängerband Earthen Grave veröffentlicht.
Den Sound von SPILLAGE rein auf Trouble bzw. The Skull zu reduzieren, täte der Band jetzt aber absolut Unrecht. Wie schon beim grandiosen Vorgänger „Electric Exorcist“ sorgen geile Hammond-Orgel-Einsätze auch auf „Phase Four“ verstärkt für cooles Deep Purple und Uriah Heep Feeling. Weitere Einflüsse sind alte Sabbath und Priest: Gerade Sänger Elvin Rodriguez erinnert mich stimmlich oft an Micha „Wayne“ Baum der tollen Koblenzer Midnight Rider.
Aber nun endlich zum „Phase Four“ Album:
Nach einem kurzen Intro treffen der flotte Titelsong ‚Phase Four‘ und der folgende Rocker ‚Nail Biter‘ gleich ins Schwarze: Mitreissende Grooves, Melodien und Hammond-Einsätze.
Noch genialer sind die eher stampfenden, Hammond-geschwängerten Songs ‚Love And Alchemy‘, ‚Demon, I‘ und ‚Rise And Machines‘: Zwar keine eingängigen Refrains, aber Epik, Feeling, Groove und Power ohne Ende.
Danach sind ‚Nothing To See‘ und der etwas stärkere Closer ‚Again‘ nur ganz nett. Dazwischen ist der spritzigen Hammond-Rocker ‚The Eleventh Hour‘ aber noch einmal ein absolutes Album-Highlight.
Fazit: „Phase Four“ bietet keine eingängigen Hits, aber viele geile Songs, die nach mehrmaligem Hören immer mehr wachsen. Fans aller oben genannten Bands sollten unbedingt reinhören. Das Album übertrifft musikalisch und soundtechnisch sogar den starken Vorgänger „Electric Exorcist“ bei Weitem. Leider gibt es die Alben von SPILLAGE aktuell wohl nur digital – die Alben schreien eigentlich nach geilen Vinyl-Veröffentlichungen!
Joe Nollek vergibt 8 von 10 Punkten