SHIELD OF WINGS
Titel: UNFINISHED
Label: ELDERPATH RECORDS
Spieldauer: 58:09 Minuten
VÖ: 11. Februar 2022
Je nach Tradition und Kulturkreis hat die Zahl “11” sehr zwiespältige Bedeutungen zwischen Ordnung und Chaos, Gleichgewicht und Extravaganz. Die US-amerikanischen Symphonic Metaller SHIELD OF WINGS bringen elf Jahre nach ihrer ersten EP “Solarium” endlich den Debüt-Longplayer “Unfinished” zur Welt.
Ihre Haupteinflüsse sieht der Chicagoer Fünfer bei Genregiganten wie Nightwish und Epica einerseits sowie Filmmusikkomponisten wie Hans Zimmer, James Horner und Howard Shore auf der anderen Seite.
Und so bewegen sich die zehn Stücke, die es auf eine beachtliche Spielzeit von einer knappen Stunde bringen, dann auch tatsächlich im Spannungsfeld zwischen symphonisch-melodischem Metal, opulenten Orchestrierungen und cineastisch-majestätischem Bombast.
Die Vocals der drei Vokalisten, neben der Frontfrau steuern Keyboarderin Aliyah Deah und Gitarrist James Gregor Gesang bei, reichen von clean bis opernhaft sowie bis hin zu weiblichen und männlichen Growls. Die Arrangements von packenden, eingängigen Stücken wie ´Breathing´ und ´Frozen Harbor´ sind ausladend und pompös.
Auch das dunkel-mystische ´Native Colossus´ und die beiden Vorabsingles ´Crushing Hail´ und ´Wetland´ wissen zu gefallen und sind gut als Anspieltipps geeignet. Im Folgenden flacht das Ganze allerdings ein wenig ab und die teils überbordende Opulenz und der cineastische, monumentale Bombast gehen manchmal auf Kosten der Eingängigkeit und Handfestigkeit der einzelnen Songs.
Und doch haben sich in der so ein wenig gescholtenen zweiten Albumhälfte mit dem geheimnisvollen, vielfältigen ´Mind Of Myth´ und dem grandiosen, abwechslungsreichen ´Sunfire Shower´ zwei der Albumglanzlichter versteckt.
Und überhaupt ist dies Jammern auf dem extrem hohen Niveau einer hochklassigen, vielversprechenden Debütscheibe!
Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten