SAXON – HELL, FIRE AND DAMNATION

SAXON

Titel: HELL, FIRE AND DAMNATION

Label: Silver Lining

Spieldauer: 42:18 Minuten

VÖ: 19. Januar 2024

1979, ein Jahr nach meiner Geburt, gründeten sich SAXON im englischen Ort Barnsley, der 19 km nördlich von Sheffield, 27 km südlich von Leeds liegt und in dem früher der Steinkohlenbergbau große Bedeutung hatte. Eigentlich beginnt die Geschichte der Band aber schon 1976, als die Truppe unter dem Namen SON OF A BITCH zum ersten Mal in Erscheinung trat. Das alles ist Geschichte und über die Geschichte singen SAXON gerne, so auch im neuesten Output “Hell, Fire And Damnation”, welche die Briten kurz vor ihrer großen Tour mit JUDAS PRIEST und URIAH HEEP über Silver Lining veröffentlichen und mit dem sie den kalten und tristen Januar heißer machen – so viel sei verraten.

Weil wir die Shows im März 2024 mit Judas Priest und Uriah Heep bekommen haben, hat es Sinn gemacht, sich mit dem Album zu beeilen, um es unseren Fans live zu präsentieren. – Biff –

Auf “Hell, Fire And Damnation” servieren Kultsänger Biff Byford, Schlagzeuger Nigel Glockler, die Gitarristen Doug Scarratt und Brian Tatler so wie Bassist Nibbs Carter zehn Tracks, die sich gut 42 Minuten Spielzeit teilen. Man findet in der Trackliste die beiden bereits veröffentlichten Singles ´Hell, Fire And Damnation´ und ´There’s Something In Roswell´, bei denen man schon genau hört, dass kein geringerer als Andy Sneap seine magischen Finger im Spiel hatte, ihnen Mix und Mastering verpasste und das Album dank des NWOBHM-Spezialisten so kraftvoll klingt wie es klingt – ich weiß, Spoiler #2.

Bevor wir ins Detail über die Scheibe gehen, gibts ein paar Worte von Biff über “Hell, Fire And Damnation”:

Als ich ein kleiner Junge war, hat mein Vater das immer gesagt, wenn er wütend war: ‘Hell, fire, and damnation, what’s tha’ been doing now?! Immer dann, wenn ich irgendeinen Mist gebaut habe, wie zum Beispiel Motive in den Küchentisch geschnitzt habe. Der Spruch war sehr ‘Yorkshire’ in diesen Tagen.

Brian Blessed ist die Stimme die ihr im Intro ´The Prophecy´ hört, dass dem druckvollen Titeltrack ´Hell, Fire And Damnation´ vorsteht, der im Anschluss losballert und von mir als Single oft gestreamt wurde. Mit coolen Klampfensound, der in einen treibenden Groove übergeht, kommt ´Madame Guillotine´ aus den Boxen. Im Song schwingt Kritik an der Gesellschaft mit, die damals Köpfe aus purem Vergnügen rollen ließ. Ein Vergnügen während des Songs sind die beiden Soli von Brian (Solo #1) und Doug (Solo #2). Paul Quinn spielt eine zusätzliche Gitarre in ´Fire And Steel´, einem der schnellsten und härtesten Songs auf der Scheibe.

Die Singleauskopplung und die Idee hinter ´There’s Something In Roswell´ beschreibt Biff euch am besten, hören könnt ihr den Titel unter diesem Link!

Es ist so eine großartige Geschichte. Immer wieder kommt es hoch über Jahre und Jahre und es ist das, was der Song sagt: da muss etwas in Roswell sein, wenn man da so viel rätselt und spricht. Ich mag das Lied, es geht ein wenig zurück auf die 80iger Jahre Musik von Saxon, eine gute Brücke, die wir damit schlagen von der klassischen ‘Dallas 1 PM’ Ära und ‘Saxon 2023.’

In die Mongolei führen uns SAXON mit ´Kubla Khan And The Merchant Of Venice´. ´Kubla Khan war ein Enkel Dschingis Khans und von 1260 bis 1294 ein bedeutender mongolischer Herrscher – ob ihm der Sound gefallen hätte? Über ´Pirates Of The Airwaves´ geht es zu ´1066´, ein Song über die Eroberung Englands durch die Normannen und die nach der siegreichen Schlacht bei Hastings zur normannischen Herrschaft über England führte und auch die Hexenverbrennungen von Salem (´Witches Of Salem´) sind Thema auf “Hell, Fire And Damnation”, inklusive ein paar düsteren Soundeffekten. Last but not least schreddern SAXON im Finale ´Super Charger´ ihre Gitarren und auch Paul Quinn ist nochmal zu hören!

SAXON machen auf “Hell, Fire And Damnation” SAXON Dinge. Die Scheibe hat sehr viel Power, ist wie so oft sehr Gitarrenlastig und ein Fest für Luftgitarristen. Headbanger kommen natürlich auch auf ihre Kosten und dürfen ihre Nacken schonmal aufwärmen. Die Texte sind interessant und es lohnt sich die Geschichten dahinter zu beleuchten, natürlich kann man die eingängigen und energiegeladenen Songs auch einfach abfeiern und mitgröhlen. Biff und seine Mannen bleiben ihren musikalischen Linien treu und erweitern ihre Diskographie um ein Album, das ihre Fans feiern und Liebhaber des Genres mögen werden.

Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten