Erst vor einem guten halben Jahr veröffentlichte die US Rockband RIVAL SONS ihren siebten Studiolongplayer “Darkfighter“ und kündigte parallel den nun erscheinenden und sowohl musikalisch als auch thematisch untrennbar verbundenen Nachfolger “Lightbringer“ für den Herbst direkt mit an.

Nun ist es also so weit, der bockstarker 6-Tracker folgt auf die acht Stücke schwere Scheibe aus dem Juni. Beide Platten entstanden als Teil derselben Aufnahme-Sessions im Verlauf des Jahres 2021. An ihrer Seite hatte die Band dabei erneut ihren angestammte Kreativpartner und langjährigen Produzenten Dave Cobb.

Doch wo der Vorgänger den Kampf mit der Dunkelheit und die düsteren Seiten und Gedanken der Pandemie zum Thema hatte, die wie eine schwere Last auf unser aller Schultern lasteten, bringt der erhebende Nachfolger uns das Licht zurück und laden die neuen Tracks zum hoffnungsvollen Aufbruch und geradezu zum „Abheben“ ein.

Der epische, fast neunminütige Opener `Darkfighter´ stellt die Verbindung zum Vorläufer her und entpuppt sich als progressiver Blues Koloss mit Classic-Rock-Basis, zarten Akustikteilen, spanisch anmutenden Gitarren, Country-Harmonien, mächtigen Instrumentalparts und mehreren Refrains.

Es folgen die tanzbar rhythmisch groovende Auskopplung `Mercy´, die Fuzz Master Scott Holiday abermals in Bestform zeigt und mit wilden Soloparts und souligem Chorus aufwartet sowie die wundervolle Ballade `Redemption´ mit intensiven Vocals von Sänger Jay Buchanan und der wertvollen Erinnerung “that redemption comes in unfamiliar ways”.

Die zweite Vorabsingle `Sweet Life´ präsentiert die klassischeren RIVAL SONS eingängig und hymnisch mit mitreißendem „Shake“-Teil und großer Hook und tollem Refrain. Mit dem anschließenden `Before The Fire´ greift die Gruppe den Titel ihres Debütalbums auf und besticht vor allem mit dem grandiosen Chorus und dem luftigen, an U2 erinnernden, Gitarrensound sowie üppigen Improvisationen.

Und mit dem locker-fluffigen Abschluss `Mosaic´ öffnet sich dann endgültig die Tür Richtung positiver Einstellung und optimistischer Erwartung der Zukunft.

Wer auf handgemachten Rock mit reichlich 70s Retro-Flair steht, kommt an den Männern aus Long Beach ohnehin schon lange nicht mehr vorbei. Der Sound der Stücke ist gekennzeichnet durch Wärme und Positivität und der Dreher musikalisch vielschichtiger sowie gefühlvoller und tiefgründiger als je zuvor. In seiner Essenz und Konsequenz ist er aber vor allem eins: stets hoffnungsfroh und authentisch.

Michael Gaspar vergibt 9 von 10 Punkten

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