NECRONOMICON
Titel: CONSTANT TO DEATH
Label: EL PUERTO RECORDS
Spieldauer: 48.39 Minuten
VÖ: 28. April 2023
Seit fast 20 Jahren sind die deutschen Thrash-Urgesteine NECRONOMICON – zumindest veröffentlichungstechnisch – wieder regelmäßig aktiv und hauen mit „Constant To Death“ ihr elftes Album raus. Besetzungstechnisch hat es gegenüber dem letzten Album „The Final Chapter“ erstmals seit den 80ern keinerlei Besetzungswechsel mehr gegeben. Ursänger Volker „Freddy“ Fredrich bleibt einzig verbliebenes Gründungsmitglied an Bord der mittlerweile deutsch-amerikanischen Band.
Wie schon auf dem starken Vorgänger kann man den Sound von NECRONOMICON auch auf „Constant To Death“ grob irgendwo zwischen thrashigen Overkill, melodischen Destruction und den deutschen Speedern von Warrant einordnen. In Sachen Rhythmik und aufgrund der tollen, melodiösen Gitarrenarbeit von Glen Shannon muss ich desöfteren auch an Sorychta-Glanztaten wie das Grip Inc. Debut oder die alten Despair-Scheiben denken.
Der kurze Opener und Titelsong ‚Constant To Death‚ eröffnet das Album noch etwas verhalten und hat fast schon Intro-Charakter. Danach geht es mit dem recht simplen, aber effektiven Thrasher ‚They Live‚ gleich auf die Zwölf.
Mit ‚Redemption‘ folgt der definitiv kurioseste Song des Albums: Nach einem an Body Counts „Copkiller“ angelehnten Intro haben NECRONOMICON fast auch noch komplett den Refrainpart von Slayers „Repentless“ übernommen. Ich lasse das mal als „cool knallenden Joke“ durchgehen.
Thrasher wie ‚Stored In Blood‘ und ‚Children Cry Alone‘ krachen danach ebenfalls amtlich und wieder um einiges eigenständiger. Nur das mir irgendwie uninspiriert erscheinende ‚Poverty Show‘ will sich mir nicht so richtig ins Ohr gehen.
Dafür gibt es in der zweiten Albumhälfte von „Constant To Death“ mit dem unheilvollen Stampfer “Black Rain‘ und den ebenso abwechslungsreichen wie dramatischen Songs ‚Bloodrush‘, ‚Down From The Above‘ und ‚The Blood Runs Red‘ gleich einige echte Highlights.
Fazit: Nach fast 40 Jahren bieten NECRONOMICON immer noch tollen Underground-Thrash, der heuer zwar weder Bolzrekorde noch Originalitätspreise gewinnen wird, aber immer noch ordentlich Zahn hat, bei näherem Hinhören richtig klasse ist und die kultigen 80er-Werke zumindest in musikalischer Hinsicht durchaus toppen kann.
Joe Nollek vergibt 8 von 10 Punkten