NECRONOMICON – THE FINAL CHAPTER

NECRONOMICON

Titel: THE FINAL CHAPTER

Label: El Puerto Records

Spieldauer: 46:00 Minuten

Die deutschen Thrasher von NECRONOMICON veröffentlichten in der zweiten Hälfte der 80er Jahre drei Alben, die heute mehr oder weniger zurecht als “Kult“ gefeiert werden. Objektiv betrachtet stand man Bands wie Deathrow oder Assassin in nichts nach, aber mit dem insbesondere beim Debut stark an Destruction angelehnten Sound reichte es seinerzeit -wie auch bei den beiden vorgenannten Düsseldorfer Abrisskommandos- trotzdem nicht zum absoluten Durchbruch.

Nach einer längeren Veröffentlichungspause feierte man 2004 mit dem Album “Construction of evil“ das Comeback, und seit dem folgten wieder in regelmäßigen Abständen neue Scheiben, die von unterschiedlicher Qualität waren, bis 2018 mit “Unleashed Bastards“ wieder ein echter Kracher veröffentlicht wurde. Und dieses Niveau wird mit dem neuen und inzwischen zehnten Longplayer “The final chapter“ (hoffentlich nicht!) sogar noch einmal übertroffen, was durchaus auch an dem neuen Personal liegen dürfte. So verzeichnen NECRONOMICON mit Rik Charron (ex-Exciter) einen prominenten Neuzugang an den Drums und mit dem US-Amerikaner Glen Shannon einen neuen zweiten Gitarristen, der sich in der Vergangenheit seine Sporen bei Bands wie Savior from Anger oder Sküll Hammer (dort noch als Bassist unter dem Namen Glen Reed) verdiente. Und diese beiden Jungs bringen hörbar frisches Blut in die Band, was sofort beim stürmischen Opener ‘I am the violence‘ deutlich wird.

Wäre nicht unverändert Volker Fredrich für den Gesang zuständig, käme man nicht unbedingt auf NECRONOMICON, da der Sound für meinen Geschmack spürbar “amerikanisiert“ wurde. Weiter geht`s mit dem ebenfalls pfeilschnellen ‘Give me fire‘ und dem nicht minder flotten ‘Pain‘, die beide von der furiosen Drumarbeit und den tollen, durchdachten Soli leben. Das Priest-ähnliche ‘Purgatory‘ bietet dann phasenweise etwas Zeit zum Luftholen, bevor mit ‘Burning the fury‘ (inkl. Iron Maiden-Gedächtnisriff am Anfang) das Tempo wieder angezogen wird. Über eine Dreiviertelstunde wird hier auf 12 Songs formidabler, abwechslungsreicher Thrash Metal geboten, der sich qualitativ nur in dem etwas blassen ‘The devils tears‘ eine Auszeit nimmt. Für den Mix der Scheibe zeichnet sich Achim Köhler verantwortlich, der für einen natürlichen, druckvollen Sound sorgte. Mit dem zu Beginn ruhigen ‘Stormreaper‘ wird dann ein Album beendet, das zu den besten Thrash-Scheiben 2021 gehören könnte.

Thrash Metal-Fanatiker müssen hier zuschlagen!

obliveon vergibt 8,5 von 10 Punkten