NE OBLIVISCARIS bezeichnen ihren Stil wahlweise als Extreme Prog oder Melodic Black Metal und beide Einordnungen haben durchaus ihre Berechtigung. Der australische Sechser präsentiert seinen vierten Longplayer “Exul“ mit sechs nagelneuen Tracks, die zusammen eine Spielzeit jenseits der fünfzig Minuten erreichen.

Longtracks wie der Opener `Equus´, `Suspyre´ und mein persönlicher Favorit `Graal´ pendeln zwischen ruhigen, beinahe symphonischen und von der Violine des Vokalisten getragenen Passagen, angeschwärzten progressiven Elementen und Death Metal/Deathcore Ausbrüchen.

Die Violinenklänge und -melodien voller Melancholie und Traurigkeit sorgen dabei oftmals für Gänsehaut, manchmal aber auch für einige Längen. Wie man sowieso sagen muss, dass einige Passagen ein wenig spannungsarm, monoton und eintönig ausgefallen sind, da in den langen instrumentalen Teilen oftmals einfach zu wenig passiert.

Zudem wirken die Growl/harshen Vocals des zweiten Sängers Xen manchmal eher wie ein Fremdkörper, denn bereichernd. All das trägt, wie auch die Tatsache, dass “Exul“ in sage und schreibe sieben verschiedenen Studios produziert wurde, nicht zur Schlüssig- und Stimmigkeit des Ganzen bei.

Auch liegt es in der Bandbesetzung begründet, dass Violine und cleane Vocals nie gemeinsam erklingen, was für Abwechslung und eine neue Facette sorgen würde.

Unter dem Strich ein anspruchsvolles Werk mit einem an sich sehr spannenden Sound, das seine Momente hat, aber in Teilen zu langatmig und insgesamt wenig homogen ausgefallen ist.

Michael Gaspar vergibt 6,5 von 10 Punkten

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