MIDNIGHT
Titel: HELLISH EXPECTATIONS
Label: METAL BLADE RECORDS
Spieldauer: 25:31 Minuten
VÖ: 08. März 2024
Bereits seit mehr als zwei Dekaden versorgen MIDNIGHT aus Cleveland uns mit ihrem räudigen Punk und Black/Speed Metal Hybriden. Die One-Man-Band von Mastermind Athenar stellt neben unzähligen Demos, Splits und EPs nun bereits das sechste Full-Length-Album “Hellish Expectations” in die Regale.
Und wieder liefert der Protagonist des berüchtigten und enorm produktiven Kults zehn mitreißend eklige Tracks zwischen Metal und Punk Underground ab, die auf ansteckende Art und Weise dreckig, angriffslustig und widerwärtig sind: Musik, um Streit anzuzetteln.
Nach Aussage des Masterminds ist das neue Album pures Testosteron, das direkteste und prägnanteste Album der MIDNIGHT Geschichte und an nur einem Wochenende entstanden. Diese Frische, Spontanität und Unmittelbarkeit tun dem Material hörbar gut. MIDNIGHT Songs sind kurz, nur der Opener `Expect Total Hell´ knackt die Drei-Minuten-Schallgrenze, schnell, unbarmherzig und auf die Zwölf.
Doch dabei gelingt es dem stets maskierten Mastermind auffallend oft, neben flotten Riffs und mitreißenden Soli, nachvollziehbare Melodien und beinahe eingängige Refrains aus dem Ärmel zu schütteln, wobei er sehr, sehr gerne mit häufigen Wiederholungen arbeitet. Man traut sich gar nicht zu zählen, wie oft im abschließenden `F.O.A.L.´ das F-Wort vorkommt.
Auf gar keinen Fall kann man bei stürmischen Gassenhauern wie `Gash Scrape´, `Deliver Us To Devil` und dem grandiosen `Doom Death Desire´ stillstehen/-sitzen und muss beinahe unmittelbar Mitgröhlen und Abzappeln.
All das macht “Hellish Expectations” zu einer pfeilschnellen Dampfwalze von einem Album mit Songs, die roh, im besten Sinne simpel und einfach atemberaubend sind, und zu einem leider viel zu kurzen, diebischen Vergnügen.
Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten