Tollen klassischen Oldschool Metal mit französischem Gesang liefern die Franzosen MEURTRIÈRES um Sängerin Fiona auf ihrem ersten Longplayer „Ronde De Nuit“ ab. Wer auf Bands wie vor allem (schnellere) Cauchemar und Herzel, aber auch Tentation oder alte Sortilège steht, sollte definitiv mal reinhören.

Meine persönlichen Erwartungen waren hoch, nachdem ihre selbstbetitelte Debüt-EP „Meurtrières“ zu meinen absoluten Underground-Highlights und Entdeckungen des Jahres 2020 zählte. Schon dort spielten MEURTRIÈRES leicht kauzigen Traditionsmetal mit diversen Epic-Metal- und NWoBHM-Anleihen.

Am Sound der Band hat sich prinzipiell auch auch „Ronde De Nuit“ nichts geändert. Sängerin Fleur, die stimmlich den Charme einer jungen Doro mitgebracht und auf der EP einen tollen Job abgeliefert hatte, wurde nun durch Fiona ersetzt, die eine ähnliche gute (gefühlt sogar etwas versiertere) Stimme mitbringt.

Absolut überragend sind der starken Opener ‚Rubicon‘, das ähnlich treibende ‚Tempête & Naufrage‘ und der fast schon speedige Titelsong ‚Ronde De Nuit‘. Die restlichen vier Songs fallen qualitativ auch nicht groß ab und haben zahlreiche tolle Momente, sind aber insgesamt nicht ganz so zwingend. Da geht in Sachen Songwriting definitiv noch etwas mehr.

Insgesamt ist „Ronde De Nuit“ ein starkes Album, das das Niveau der saustarken Debüt-EP zwar nicht toppen, aber immerhin halten kann. Obwohl ich MEURTRIÈRES persönlich sehr mag und gern höre, kommen sie derzeit noch nicht ganz an Klasse und Kult anfangs genannter Bands ran. Auch etwas schade, dass „Ronde De Nuit“ mit rund 34 Minuten kaum fünf Minuten länger ist als die 28-minütige Debüt-EP. Deshalb „nur“ gute 7,5 Punkte.

Joe Nollek vergibt 7,5 von 10 Punkten

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