LEGIONS OF THE NIGHT – HELL

LEGIONS OF THE NIGHT

Titel: HELL

Label: Pride & Joy

Spieldauer: 58:33 Minuten

VÖ: 04. November 2022

Mitten in der Pandemie veröffentlichten sehr viele Bands neue Alben, die oftmals auch Debütalben waren, so auch LEGIONS OF THE NIGHT mit ihrem Erstling “Sorrow Is the Cure” (Review von Michael Gaspar), dass einen ziemlich starken Eindruck bei Hörer und schreibender Zunft hinterlassen hat. Am 4. November 2022 kommt mit “Hell” der Nachfolger der deutschen Power Metaller um Gründer Jens Faber (Dawn of Destiny, MalefistuM, ExoS), der “LOTN” im Jahr 2020 während der Covid19-Pandemie aus der Taufe hob. Mit Bandkollege Philipp Bock (Dawn of Destiny) und dem Sänger Henning Basse (Metalium, Mayan) möchte das Trio ihre Art von Power Metal, der durch die großartigen Savatage inspiriert wird, auch in “Hell” weiter verfolgen. Ob das gelingt und die zweite Scheibe, die erneut von Dennis Köhne (u.a. Orden Ogan, Sodom, Lacuna Coil) gemixt wurde, am Erstling anknüpfen kann, verraten wir euch in unserer Rezi.

´Who Will Believe In Me´ startet mit Klavierklängen in ein Lied, das sich um Vertrauen dreht und ist ein melodisch ruhiger Auftakt in “Hell”, das mit einer Spielzeit von fast 59 Minuten aufwarten kann. ´Exit´ wird da schon eine Ecke schneller und auch düsterer als sein Vorgänger. Der Titeltrack ´Hell´ startet ruhig, entwickelt sich aber im Verlauf der fast sieben Minuten. Mal melodisch-soft, mal rasant und je nach musikalischer Stimmung ändert auch Henning Basse seine Vocals in sanft oder harsch, was er ziemlich gut macht. ´Run Faster´ tritt das Gaspedal fester – ganz dem Namen des Liedes entsprechend – und man hört, wer die Vorbilder der Band sind, denn man wird bei den Screams von Henning unweigerlich an Savatage erinnert. Das war auch schon beim hochgelobten Vorgänger so, auf dem man mit ́Sirens ́ einen Song der Vorbilder coverte. Den Coversong gibts auch auf “Hell” und zwar mit ´When The Crowds Are Gone´ aus dem verdammt geilen “Gutter Ballet”. Die Orchestration in ´The Memory Remains´ ist ziemlich geil, wird in ´Fury´ durch deftige Gitarren, harte Bässe und einen in Rage geratenen Basse getauscht. Natürlich könnte ich jetzt durchweg alle weiteren Songs beschreiben, doch würde ich euch den Überraschungseffekt klauen und so belasse ich es bei sechs beschriebenen Songs. Die Coverversion aus „Gutter Ballet“ ist gelungen, aber zu gecoverten Liedern hat jeder so seine eigene Ansicht.

Wie schon beim Debüt können LEGIONS OF THE NIGHT mit großen Melodien glänzen, bieten kraftvolle als auch sanfte Passagen, die sehr ansprechend orchestriert sind. Mit starken Riffs, einem Sänger, der hier richtig gut liefert und auch Savatage Fans in seinen Bann ziehen wird, ist “Hell” ein starkes zweites Album.  Mir würde fürs dritte Werk ein bisschen mehr LEGIONS OF THE NIGHT und weniger Savatage gefallen, auch wenn die US-Metaller das große Vorbild sind. Ein drittes Album, das “klingt wie Savatage“ wird die Band vielleicht auf der Stelle treten lassen.

Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten