LAURA COX
Titel: HEAD ABOVE WATER
Label: earMusic
Spieldauer: 44:51 Minuten
VÖ: 20. Januar 2023
Mit Coverversionen begann 2008 die öffentliche Karriere der Rockröhre LAURA COX. Die Tochter einer Französin und eines Engländers studierte vor ihrem Schritt in die Öffentlichkeit Künstler wie Slash und Mark Knopfler. Sie lud ihre Fortschritte bei YouTube hoch, ihre Soli bekamen Klicks in Millionenhöhe und die Abonnentenzahl ( Stand 07.Januar 2023: 502.000 Abonnenten –107.963.110 Aufrufe) schnellte kontinuierlich in die Höhe. Mit der Musik begann die 1990 geborene Laura Cox im Alter von 14. Anfangs spielte sie klassische Gitarren, bis sie Interesse an der E-Gitarre fand und ihre Mutter ihr eine schenkte. In einer Doku für den WDR Rockpalast sagt Laura, dass sie unter anderem der Film “Freaky Friday” zum Gitarre spielen motivierte, da dort ein Mädchen in einer Rockband spielt. Mittlerweile ist es Laura Cox selbst, die Mädels und Frauen zum musizieren motiviert, wie sie mir gegenüber im Interview sagt. Auch ihr Vater spielte in der musikalischen Entwicklung eine große Rolle, denn er war es, der sie mit seinem Musikgeschmack an Country-Musik, Rock’n’Roll und an den Classic Rock heranführte.
Ich erhalte einige Nachrichten von jungen Mädchen und Frauen, die sich bei mir bedanken, weil ich sie motiviert habe, mit dem Musizieren anzufangen. Das ist die größte Belohnung für mich. Sie fragen nicht wirklich nach Tipps, sondern teilen einfach ihre Erfahrungen mit. Wir brauchen mehr Frauen auf der Bühne – und hinter der Bühne!
2010 lernte Laura den Rhythmus-Gitarristen Mathieu Albiac kennen, mit dem sie ab 2011/2012 gemeinsam komponierte und 2013 The Laura Cox Band gründete. Ihren Musikstil klassifizierte sie fortan als Southern Hard Blues, einem Mix aus Blues-, Soft- und Hard Rock, und nannte sich selbst “Badass Rock´n´Roll Lady”. In unserem INTERVIEW erklärt Laura warum die Band von THE LAURA COX BAND in LAURA COX umbenannt wurde.
Für “Head Above Water“, das am 20. Januar 2023 als CD-Digipack, Black und Limited Edition Dark Green 2LP im Gatefold erscheinen wird, schrieb sie fast Songs selbst. Aufgenommen wurde “HAW” in den ICP Studios in Brüssel von Erwin Autrique. Gemastert wurde es vom mehrfachen GRAMMY-Gewinner Ted Jensen (Eagles, Norah Jones, Green Day). Nach Erscheinen von “Burning Bright” (11/2019) tourte Laura und hatte Gigs auf dem Hellfest, bei Pol’and’Rock und spielte 2020 bei Rockpalast – Crossroads, leider ohne Publikum. Wie bereits erwähnt, produzierte der WDR 2021 die Dokumentation “Frauen können alles – Laura Cox” – in deutscher und englischer Sprachausgabe. Der Dreh fand unter anderem während ihrem Auftritt im Knust/Hamburg statt, wo LAURA COX auch während ihrer Tour 2023 Station macht – Tourdaten gibts weiter unten.
Zusammen mit Laura Cox, die singt, Gitarre, Lap Steel und Banjo spielt, sind Mathieu Albiac (Gitarre), Adrien Kah (Bass) und Antonin Guerin (Schlagzeug) im Album Line-Up. Keyboard (Track 4, 5, 6) und Glockenspiel (Track 5) spielt Germain Destremont und zusätzliche Backing Vocals liefern Nina Babet,, Monique Harcum und Steve Kashala (Tracks 1, 2, 4, 6, 10).
Mit dem Titeltrack von “Head Above Water” steigen wir ins Album ein und zusammen mit Laura Cox (gedanklich) ins Auto, um mit diesem rockig-bluesigen Song die Alltagssorgen hinter uns zu lassen. Für ́´So Long´ drehte Cox im Shakapark Skatepark, Le Barcarès and Yuz und zeigt, dass sie auch das Banjo beherrscht. Davon überzeugen wie „Badass“ die Sängerin sein kann, konnten sich die Zuschauer bei verschiedenen Auftritten, bei denen sie die Singleauskopplung ́´One Big Mess´ live zockte und den begeisterten Metalheads einheizte! Allein die Gitarrenklänge zur Eröffnung der flotten Nummer sind so brutal gut, Gitarrenfans werden mit der Zunge schnalzen und mit dem Groove gehen. ́´Set Me Free´ kommt wiederum mit einem fetten Gitarren-Solo und am Gesang hört man, dass Laura musikalisch gewachsen ist. Diese Reife beweist sie auch während des balladesken ́´Old Soul´ über das sie in unserem Interview sagt:
´Old Soul´ ist vielleicht der traurigste Song auf der Platte, aber auch definitiv einer meiner Lieblingssongs.
Die zweite Halbzeit startet mit ´Wiser` das den Kopf im flotten Takt wippen lässt, bei ´Before We Get Burned´ schwingen leichte Dire Straits Vibes mit und die Klänge des Banjos gefallen mir immer mehr. Mit ´Seaside´ gelingt LAURA COX eine starke Rockballade, bei der mich ihre Stimme in einigen Passagen an Marie Fredriksson von Roxette erinnert, die ebenfalls starke Balladen singen konnte. Das verführerische
´Fever´ vermag den Hörer ins Schwitzen zu bringen, ´Swing It Up´ intensiviert diesen Zustand noch ein bisschen und das nicht nur wegen der Gitarrensounds. ´Glassy´ ist der finale Song von “Head Above Water” und Laura zeigt hier eine weitere Facette ihres Gesangs, der mit akustischen Instrumenten begleitet wird.
´Fever´ – Einer der schwierigsten Songs bei den Aufnahmen, weil er so lang ist. Das Outro war lustig zu spielen und macht hoffentlich auch Spaß beim Zuhören!
Im Bereich der Female Fronted Outfits hat sich die “Badass Rock´n´Roll Lady” Laura Cox mit ihrem Musikstil Southern Hard Blues ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen. Es gibt wenige Sängerinnen, die eine solche Performance zeigen wie Cox und deren Songs einen so hohen Wiedererkennungswert haben. Mit kraftvollen Riffs, eingängigen Hooks, starkem Southern Groove, Hardrock-Elementen und den Einflüssen ihrer Vorbilder Slash/Knopfler macht LAURA COX weiter auf sich aufmerksam und hat das Potential die Festivalbühnen auch außerhalb von Frankreich zu erobern – mich überzeugt “Head Above Water” und ich bin gespannt was noch von Laura kommen wird.
Unseren LP-Check für die Vinyl-Fans unter euch gibt es gleich hier:
Als Rezensionsmuster lag uns die 180g Black-2-Vinyl-Ausgabe von “Head Above Water” im Gatefold vor. Für Liebhaber der großen Scheiben gibt es auch noch eine limitierte Version, die als “Limited Edition Dark Green Vinyl” mit ebenfalls 180g Gewicht erscheint. Auf der Folie klebt ein Sticker auf dem steht:
Part French
Part English
100% Rock ´n´ Roll
Beide Inlays sind farbig bedruckt, wobei auf dem Inlay, in dem sich “Record One” befindet, auf beiden Seiten Laura abgebildet ist und auf dem Inlay für “Record Two” sind die Lyrics gedruckt. Ich nehme für diese Art von Inlays nochmal extra Schutzhüllen, damit das “schwarze Gold” nicht verkratzt. Beide Scheiben kamen sauber und bereit zum Abspielen aus den Hüllen, ließen sich ohne Druck auf den Plattenteller legen. Die großartige Klangqualität von “Head Above Water” ist ein weiterer Pluspunkt, hier enttäuschen Edel/EarMusic so gut wie nie. Beim Preis kann man auch nicht meckern. Im earMusic Store (https://ear-music.shop) kostet die schwarze 2LP 25 Euro und die Ltd. Dark Green 2LP 27 Euro. Besucht man den Shop (https://lauracoxmusic.bigcartel.com) von LAURA COX bekommt man beide Vinyls auch signiert. Hier kosten die Platten 30 Euro (Black) und 35 Euro (Dark Green).
Als Liebhaber des warmen Sounds der Vinyls greife ich zu 100% ins Plattenregal und würde mir eine CD (im LAURA COX Shop auch signiert erhältlich) lediglich fürs Auto zulegen. Ob im edlen Schwarz und im dunklen Grünen Gewand: wer LAURA COX mag und einen Plattenspieler hat, sollte hier zugreifen.
Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten