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LAURA COX: Part French, Part English, 100% Rock ´n´ Roll

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Hi Laura! Ich wünsche dir ein gutes neues Jahr mit viel Gesundheit und Frieden. Wie hast du die Feiertage verbracht?

Vielen Dank, auch dir ein frohes neues Jahr! Ich habe ein ruhiges Weihnachtsfest mit meiner Familie verbracht. Es war schön, ein bisschen Zeit für mich zu haben und mir Zeit für mich zu nehmen, bevor ich die Veröffentlichung meines neuen Albums vorbereite.

Sagst du eigentlich nur LAURA COX oder heißt es korrekt THE LAURA COX BAND?

Es ist einfach Laura Cox! Wir haben beschlossen, das “Band” zu entfernen, da es zu sehr nach einer Bluesband klingt und wir spielen ja keinen Blues.

Am 20. Januar wird dein drittes Album “Head Above Water” veröffentlicht – wie aufgeregt bist du und worauf können sich eure Fans bei “HAW” freuen?

Wir haben das Album im Februar 2022 aufgenommen, die Wartezeit bis zum Release war also lang genug! Ich kann es kaum erwarten, diese neuen Tracks mit den Fans zu teilen und sie auf der Bühne zu spielen. Für dieses Platte wollte ich etwas weniger Schweres und meine Country-Einflüsse stärker zur Geltung bringen, als beim vorherigen, aber es soll rockig bleiben. 

Das Album wird als CD und auf Vinyl erscheinen. Hast du inzwischen einen Plattenspieler? CDs sind ja nicht mehr modern.

Ich habe jetzt sowohl einen CD-Player als auch einen Plattenspieler. Ich habe letztes Jahr einen Plattenspieler bekommen und habe schon eine schöne Sammlung von Vinyls.

Wenn du deine Songs, die du alle selbst geschrieben hast, als eine Art Liner Notes beschreiben müsstest, was würdest du unseren Lesern über die elf Tracks erzählen?

´Head Above Water´
Für diesen Song wollte ich einen Rolling Stones-Vibe, deshalb habe ich die Open G-Stimmung verwendet. Ich denke, dass es eine gute Stimmung für den Rest des Albums erzeugt.

´So Long´
Dieses Stück ist etwas düsterer, da ich in Drop D Stimmung spiele. Es ist eine Art Heavy Country, weil ich etwas Banjo mit schwerem Riffing vermischt habe.

´One Big Mess´
Es ist einfach purer Rock ´n´ Roll. Dieser Song wird dir die Energie geben, die du für den Tag brauchst!

´Set Me Free´
Dies war einer der ältesten Songs auf der Platte und er hat sich im Laufe der Zeit ein wenig verändert, da ich mir bei den Strophen nicht so sicher war. Wir haben ein paar Änderungen vorgenommen, bevor wir ihn aufgenommen haben.

´Old Soul´
Vielleicht der traurigste Song auf der Platte, aber auch definitiv einer meiner Lieblingssongs.

´Wiser´
Eines der letzten Stücke, die ich geschrieben habe. Ich habe das Open G-Tuning wiederverwendet und spiele viel Slide auf diesem Stück. Es ist ein bisschen anders als der Rest des Albums, aber ich liebe es, es fühlt sich erfrischend an, neue Dinge auszuprobieren.

 

´Before We Get Burned´
Der akustische Song des Albums. Ich wollte unbedingt einen akustischen Uptempo-Song auf dem Album haben und dieses Stück fühlte sich beim Schreiben und Spielen wirklich natürlich an.

´Seaside´
Ich mag die Tiefe dieses Stücks. Wir haben verschiedene Effekte ausprobiert und es ein bisschen mehr erforscht. Das Ergebnis ist langsam und dunkel, und das ist genau das, was ich wollte.

´Fever´
Einer der schwierigsten Songs bei den Aufnahmen, weil er so lang ist. Das Outro war lustig zu spielen und macht hoffentlich auch Spaß beim Zuhören!

´Swing It Out´
Einer der energiegeladenen Rock Songs des Albums. Ich mochte das Instrumental, hatte aber keine Lust zu schreien, also habe ich versucht, einen anderen Ansatz für den Gesang zu finden. Das fügte einen kleinen Twist ein, mit dem ich nicht gerechnet hatte, als wir mit dem Schreiben begannen.

´Glassy Day´
Ich habe die Angewohnheit, meine Alben mit einem sanften Stück zu beenden. Dieses Stück wird nur mit Lap Steel gespielt, keine Gitarre!

Woher habt ihr die Songideen für “HAW”? Wer oder was hat dich inspiriert/motiviert?

Ich habe hauptsächlich geschrieben, als ich zuHause war, und auch in Portugal, wo ich einige Monate während der Pandemie lebte. Ich glaube, dass es mir geholfen hat, von allem weg zu sein und mich abgeschnitten zu fühlen, weil es keine Shows gab. Als Shows stattfanden, hat es mir in gewisser Weise geholfen. Aber hier musste ich die Inspiration in mir selbst finden, weil um uns herum nichts geschah.

Wie war es für dich, alle Songs selbst zu schreiben? Lief alles wie am Schnürchen oder hattest du auch Phasen, in denen es nicht so gut gelaufen ist?

Das meiste habe ich selbst geschrieben, zumindest mehr als bei den vorherigen Alben. Mathieu (der andere Gitarrist) brachte einige der schwersten Instrumentalstücke ein. Dann haben wir es zusammen im Proberaum arrangiert und alles lief wirklich gut. Wir hatten eine gute Arbeitsdynamik. Wir waren zwar weniger vorbereitet, aber daher war es irgendwie spontaner.

Als ich eure Musik zum ersten Mal hörte, dachte ich sofort, dass hier jemand aus den USA singt, weil du absolut authentisch klingst. Woher kommt deiner Meinung nach dein musikalisches Talent? 

Ich denke, ich hatte das Glück, Eltern zu haben, die Musikliebhaber waren. Ich habe viel gute amerikanische und englische Musik während meiner gesamten Kindheit gehört. Das muss mich in gewisser Weise inspiriert haben. Es brauchte  viel Zeit, Geduld und harte Arbeit, um das alles zu entwickeln.

Wie bist du mit Ted Jensen (Eagles, Norah Jones, Green Day) in Kontakt gekommen und wie war die Zusammenarbeit mit ihm?

Unser Label hat uns den Kontakt vermittelt. Ich bin so froh, dass ich die Gelegenheit hatte, mit ihm zu arbeiten. Ich bin ein großer Fan seiner Arbeit und er hat unsere Musik zum Leben erweckt.

Du möchtest andere Mädchen und Frauen ermutigen, Musik zu machen. Bekommst du viele Briefe von Musikerinnen, die sich Tipps holen wollen?

Ich erhalte einige Nachrichten von jungen Mädchen und Frauen, die sich bei mir bedanken, weil ich sie motiviert habe, mit dem Musizieren anzufangen. Das ist die größte Belohnung für mich. Sie fragen nicht wirklich nach Tipps, sondern teilen einfach ihre Erfahrungen mit. Wir brauchen mehr Frauen auf der Bühne – und hinter der Bühne!

Wenn du an den Gig im Rockpalast 2020 zurückdenkst (der mir sehr gut gefallen hat) und dann an Auftritt auf dem Hellfest denkst, wie seltsam war es, ohne Publikum aufzutreten und was und was hast du gedacht, als der WDR signalisierte, dass die Show ohne Fans stattfinden wird?

Es war eine seltsame Herausforderung. Es ist ein bisschen beängstigend, weil es aufgezeichnet wird, und man muss sich die Energie vorstellen, die man in einer vollen Halle spürt. Es erfordert ein bisschen mehr Arbeit, sich auf der Bühne wohl zu fühlen, aber am Ende haben wir uns fast daran gewöhnt.

Ich war gestresst, als das Rockpalast-Team uns sagte, dass wir in einem leeren Saal spielen würden, da ich einige Teile der Show umgestalten musste, die ohne Publikum nicht funktionieren. Dann war es eine Erleichterung, als die Leute wieder zu den Shows kommen durften. Ich habe wiederentdeckt, was es heißt, live zu spielen.

In der Dokumentation “Frauen können alles – Laura Cox” bist du in einer Brauerei und auf der Suche nach dem Geschmack für dein Signature-Bier. Gibt es dieses Bier jetzt im Handel zu kaufen?

Wir brauchten etwas mehr Zeit, um an der Rezeptur zu arbeiten, aber wir haben es vor ein paar Tagen gebraut und es wird sehr bald erhältlich sein, bestimmt kurz nach der Veröffentlichung meines Albums!

Wenn du auf Tour bist, trinkst du auch gerne eine „Hopfenkaltschale“, wie wir in Deutschland scherzhaft sagen. In welcher Stadt hattest du bisher dein bestes Bier?

Ich liebe euer Rauchbier! Ich habe es entdeckt, als wir 2019 Bamberg besucht haben. Seitdem probiere ich alle Raucherbiere, die ich finden kann!

Deine Lieblingsgitarristen sind Mark Knopfler und der große Slash. Hast du einen von beiden schon getroffen? Wenn ja: Was hast du ihnen gesagt? Wenn nein: Was würdest du ihnen gerne sagen?

Ich hatte nie die Gelegenheit, sie zu treffen, aber um ehrlich zu sein, bin ich einfach sehr dankbar für die Musik, die sie geschrieben haben und das ist genug für mich. Ich konzentriere mich lieber auf die Musik als auf die Menschen.

Würdest du gerne ein paar Worte an deine Fans in Deutschland richten? 

Wir werden sehr bald nach Deutschland kommen, um euch wieder bei Konzerten zu treffen, und ich kann es kaum erwarten. Wie ich in der Vergangenheit gesagt habe, ist Deutschland wie unsere zweite Heimat und wir wissen, dass wir eine starke Rock ´n´ Roll-Fangemeinde bei euch haben. Danke, dass ihr uns all die Jahre unterstützt habt!

Laura, ich hoffe, wir sehen uns auf eurer Deutschlandtour, denn euer Album macht Lust auf mehr. Bis dahin wünsche ich euch eine tolle Zeit und danke für das Interview.

Interiew: Tobi Stahl

Titelfoto: Frédéric Bui , Beitragsotos: LeTurk