Vor ein paar Jahren kam ich mit den Hamburger Doom-Punks von KAVRILA zum ersten Mal in Kontakt. Sie waren und sind mehr als eine Hau-druff-und-weg Band, die substanzlos durch die Botanik lärmt. Sie sind tiefer, nachhaltiger und auch gemeiner. Nach ihrem genialen zweiten Album Mor von 2021 kommt nun eine der Demotrilogie Rituals folgender Dreiteiler mit dem Titel Heretics auf den Fan und geneigten Hörer zu

„Heretics I“ kommt wie so oft recht hölzern, grob und ungestüm daher. Doch wenn nach zwei Durchläufen erkennt man unter dem unbehauenen Diamanten die Reinheit und den Glanz, den er ausstrahlt. Ehrlich gesagt war es beim ersten Track die Gitarre, die sich zu sehr in den Vordergrund drängte. Doch beim dritten Lauf sind es genau diese Elemente, die diesen Rohdiamanten auszeichnen. 

KAVRILA kann man stilistisch durchaus in die Ecke von Mantar packen,  gibt es doch eine recht große Schnittfläche beider Bands aus den Hanse- und Stadtstaaten des Landes. Nach sieben Songs und siebzehneinhalb Minuten ist die Messe dann gelesen und man könnte sie gerade wieder anwerfen. 

Starkes Stück Musik mit einer Mischung aus sludgigem Doom und Post-Hardcore, kommt über Supreme Chaos Records, einem qualitätsbewußten Label. Man darf gespannt auf die Teile II und III sein.

Ingo Holzhäuser vergibt 8,5 von 10 Punkten

HOME