IMMORTAL SŸNN
Titel: HELLSPAWN
Label: HEAVY METAL RECORDS
Spieldauer: 22.35 Minuten
VÖ: 23. August 2024
Einen interessanten und kuriosen Mix aus klassischem Heavy und Power Metal, melodischem Thrash, Hardcore und (modernem) Hardrock liefern IMMORTAL SŸNN aus Denver, Colorado, auf ihrer neuen EP „Hellspawn“ ab. Wer jetzt an die fast schon legendären 3 Inches Of Blood denken muss, liegt da gar nicht mal so schlecht…
Immortal Sÿnn
Schon die erstem beiden Alben „Machine Men“ (2017) und „Force Of Habit“ (2021) sowie die letzte EP „7 Sÿnns“ (2022) waren stilistisch kleine Wundertüten. Hier hat man wirklich schon so ziemlich alles um die Ohren geschlagen bekommen: Klassisches Priest-Worshipping, hymnischen Powermetal, NYC-Hardcore, Hardrock-Vibes wie bei Victory oder sogar Nickelback (!) bis hin zu funkig-groovigem Thrash á la Death Angels „Act III“ und auch sonst alle Thrash-Variationen von Municipal Waste über Megadeth bis hin zum Sodom-Cover „Tired And Red“.
Optimalerweise hat die Band mit Duel Shape auch einen formidablen Sänger in ihren Reihen, der wahlweise von dreckig-sleazig über melodisch-hymnisch bis hin zu rotzig-aggressivem Thrashgekeife eines Zetro (Exodus) und hohen Shrieks á la Joe Anus (Evil Invaders) so ziemlich alles drauf hat.
Hellspawn
Auf „Hellspawn“ loten IMMORTAL SŸNN ihre Grenzen gerade in Sachen „Härtegrad“ insgesamt nicht ganz so extrem aus wie bisher. Trotzdem macht es Sinn, die fünf Songs der EP kurz einzeln zu beleuchten:
- ‚Zwischenzug‘: Straighter Thrash-Groover, der mich an „Blacklist“ etc. von Exodus erinnert.
- ‚Don’t Feed The Animals‘: Speediger Melodic-Thrasher mit starken Death Angel („Frolic…“ und „Act III“) Vibes.
- ‚Blind As A Bat‘: Rockiger Thrasher bei dem man wahlweise Metal Church, Flotsam, Raven und sogar Victory raushören kann.
- ‚The Truth‘: Geiler Speeder, bei dem alte Blind-Guardian- und Helloween-Vibes auf dezenten Hammerfall-Pathos treffen.
- ‚Hellspawn‘: Melodischer Thrasher mit hymnischer Powermetal-Schlagseite. Erinnert mich auch an die letzte Böllverk.
Fazit
Trotz der permanenten Kombination verschiedener Stilrichtungen schaffen es IMMORTAL SŸNN immer wieder, in sich homogene und überzeugende Songs zu schreiben. Mir persönlich schmeckt diese stilistische Wundertüte von vorne bis hinten – freue mich jetzt schon aufs nächste vollständige Album der US-Metaller.
Joe Nollek vergibt 8 von 10 Punkten