GosT
Titel: Prophecy
Label: Metal Blade Records
Spieldauer: 47:12 Minuten
VÖ: 08. März 2024
Seit ich über Musik schreibe habe ich Bands aus vielen Subgenres des Heavy Metal gehört, aber eine Band, deren Definition wie folgt lautet: “Gost bewegen sich im dunklen Spalt zwischen Black Metal und dem düstersten Ende der elektronischen Musik”, kam mir noch nicht unter und weckte mein Interesse. Alles begann mit der Veröffentlichung der EP “Radio Macabre” (2013), dem der digitale Albtraum in Form ihres Debütalbums “Skull” sechs Monate später folgte. Der Multiinstrumentalist James Lollar ist gleichzeitig der Produzent und – mittlerweile – alleiniger Kopf der texanischen Band, die mit ihrer Musik ziemlich einzigartig ist.
Mit ´Judgement´, zu dem es bei YouTube ein Video gibt, startet das Album der US-Künstler düster und wird mit ´Prophecy´ (wurde ebenfalls als Single mit Video ausgekoppelt) und ´Death in Bloom´ noch düsterer und wilder. James Lollar, das Mastermind hinter GosT beschreibt sein neuestes Werk als “einen fantasievollen Untergang der westlichen Zivilisation, das biblische Ende der Welt – den Aufstieg Satans und Armageddon” und sagt weiter: “In Amerika gibt es wieder einen großen Aufschwung des verängstigten, reaktiven Christentums und fast so etwas wie ein Wiederaufleben der satanischen Panik. Daher schien es der richtige Zeitpunkt zu sein, “Satan wieder ins Spiel zu bringen.”. Höllisch elektronisch hören sich dann auch ´Obituary´ oder ´Temple of Tears´ an. Der ´Widow Song´ ist ein unheimlicher und teilweise furchteinflößender Darksynth-Hammer und nichts für schwache Nerven, genauso so wie das hypnotische und teilweise wütende ´Through The Water´, bei dem E-Gitarren und Schlagzeug zu hören sind, finde ich ganz gut. Hier gibt es zudem gewohntes Black Metal Fauchen und dunklen Klargesang. Passagen aus ´Digital Death´ erinnern an die Hintergrundmusik aus “A Nightmare on Elm Street”, wenn Messermonster Freddy in einem Alptraum zuschlägt. Mit dem hymnisch klingenden ´Leviathan´ endet ein für mich in Phasen sehr interessantes Album.
Auf viele Umdrehungen wird “Prophecy” bei mir aber nicht kommen, dafür gefällt es den Synth -und Dark Wave-Fans in der Familie richtig gut, was mich zum Fazit bringt, dass in jeder Musik ein Zauber liegt, der Menschen berührt. Testet die bereits veröffentlichten Singles an und checkt aus, ob euch GosT fasziniert, gebt der Platte und ihrem einzigartigen Sound aber mehr als nur eine Chance, sie hat es verdient! Das Album wird es auf CD, LP und in digitaler Form zu kaufen geben – die Firefly Variante sieht dabei sehr geil aus!
Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten