EUNOMIA – THE CHRONICLES OF EUNOMIA II

EUNOMIA

Titel: THE CHRONICLES OF EUNOMIA II

Label: ROCKSHOTS RECORDS

Spieldauer: 60:55 Minuten

VÖ: 15. September 2023

Die norwegischen Adventure Power Metaller EUNOMIA melden sich mit ihrem Full-Length-Zweitling „The Chronicles of Eunomia Part II“ zurück.

Während der erste Teil in alleiniger Verantwortung von Bandgründer, Sänger und Keyboarder Peter Danielsen lag, handelt es sich bei der Fortsetzung um eine Teamleistung mit dessen Bruder Marius Danielsen (Legend of Valley Doom), Bassist Alexander Ormseth, Gitarrist Magnar Winther Skorgenes und Alessandro Kelvin (Perc3ption) am Schlagzeug.

Zwei Jahre haben die beiden Brüder an der neuen Scheibe gearbeitet, um ein „epic-sounding Power Metal album full of glorious melodies and memorable hooks“ zu erschaffen. Was im Wesentlichen auch gelungen ist: die zwölf Tracks sind epischer, bombastischer, schneller und eingängiger Fantasy Power Metal mit viel Abwechslung.

Diese resultiert nicht zuletzt aus einer Heerschar an talentierten und prominenten Gästen, die sich vor allem, aber nicht ausschließlich hinter dem Mikro tummeln: Alessandro Conti (Twilight Force), Arnaud Ménard (Alkemyst), Jimmy Hedlund (Falconer), Matt Krais (ShadowStrike), Ty Christian (Lords of The Trident), Mikael Dahl (Crystal Eyes), Olaf Hayer (Luca Turilli’s Band, Dionysus) und Anders Sköld (Veonity).

Erzählt wird die Geschichte vom Kampf von König Eunotrian gegen böse Magier und ihre dunklen Mächte, die nichts Gutes im Schilde führen. Die Story wird in „Legend of Valley Doom“ unter Beteilung von Peter und unter der Regie von Marius Danielsen aus einer anderen Perspektive beleuchtet, so dass die beiden Masterminds sich ein ganzes Fantasyuniversum brüderlich teilen.

Die meisten Songs der neuen Platte sind kraftvoll, schnell und zum Teil gespickt mit symphonischen Elementen, Chören und Orchestrierungen. Bei Stücken wie der flotten Hymne `Glorious´, dem treibenden `Carry On´, der majestätischen Nummer `Raise Our Banners´ (mit Vocals von Mikael Dahl and Ty Christian) und dem abschließenden `The Story Goes On´ mit Vocals von Ivan Giannini (Derdian/Vision Divine) und Arnaud Ménard (Alkemyst) sind Doublebass, rasend schnelles Riffing, melodische Soli und eingängige, epische Refrains an der Tagesordnung.

Grandios auch der tempo- und energiereiche und mit einem Monstersolo glänzende Banger `Clash Of Steel´. Dagegen ist beispielsweise `A New Dawn´ gitarrenlastiger und eher im Midtempo angesiedelt, `Battle Of The Overlook´ punktet mit Düster- und Heaviness und einem hoffnungsvollen Gastsolo von Jimmy Hedlund (Falconer), während `Another Dimension´ mit hohen Schreien und einem Keyboardsolo aufwartet.

Eine kleine Schwächephase – oder soll man es Erholungspause nennen – macht der Hörer aus, wenn es in `My King´ und `Riding Towards The Sunset´ mit weniger Geschwindigkeit, dafür mit noch mehr Theatralik und Pathos zur Sache geht, was die Grenze zu ein wenig zu viel Kitsch und Dramatik manchmal dann doch überschreitet.

Musikalisch ist allerdings auch hier und über die gesamte Spieldauer von einer guten Stunde nichts auszusetzen und auch diese langsamen, beinahe opern-/musicalhaften Stücke werden von Matt Krais und Ty Christian einwandfrei und mitreißend gesungen.

Unter dem Strich also eine gutklassige, kurzweilige und abwechslungsreiche Power Metal Scheibe für Fans von Rhapsody Of Fire, Twilight Force, Dragonforce, Freedom Call und Hammerfall mit starkem Songwriting, einer spannenden Story und hervorragenden Instrumentalisten und Vokalisten, aber auch mit dem benannten kleinen Durchhänger.

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten