ENDLESS CHAIN – AGONY

ENDLESS CHAIN

Titel: AGONY

Label: EIGEN-/DIGITALVERTRIEB

Spieldauer: 44:45 Minuten

VÖ: 23. August 2024

Die finnischen Melancholic Metaller ENDLESS CHAIN bringen ihren Zweitling “Agony“ unter die Leute, der dem 2021er Debüt “Forthcoming Past“ folgt. Der düstere atmosphärische Sound ist dabei ein Hybrid aus Melodic Death, Doom und einem Schuss Prog Metal.

Während beim Erstling mit vier verschiedenen Sängern gearbeitet wurden, gehören nun die beiden Mikrofonartisten Ville Hovi und Aki Salonen fest zum fünfköpfigen Lineup. Neben der düsteren Stimmung der Songs sorgen die hellen, klaren Vocals für einen Kontrast zum sonstigen Sound und für die gewissen Gothic Vibes.

Nach dem kurzen Intro `Intro to Agony´ entfalten sich Songs, die stilistische Parallelen zu Amorphis, Insomnium, Anathema, Moonspell, Katatonia, Dawn Of Solace oder Dark Tranquillity aufweisen, und doch ihren ganz eigenen Hybriden ausmachen, der teilweise noch mit Blastbeats und Growls angereichert wird.

Obwohl der vielseitige Titelsong oder das packende `We Are We´ wahrlich keine schlechten Kompositionen sind, hebt die Band sich die besten Tracks definitiv für die zweite Hälfte ihrer Scheibe auf.

Da sind zunächst das großartige `Ghost´, welches zunächst balladesk-akustisch daherkommt, um dann hymnisch melodisch aufzugehen sowie der grandiose Ohrwurm ` Until No One Comes´, bevor das mächtige `Blind Kings´ dann recht wuchtig und modern aus den Boxen tönt.

Es folgt die ebenfalls gelungene Vorabsingle ` Beyond What You Believe´, welche außerdem mit einem mitreißenden Gastsolo von Sami Yli-Sirniö (Kreator, Waltari) aufwarten kann, während mit `We Are All Vulnerable´ ein eher sperriges, düster-melancholisches und mit Growls und einem weiteren Gastsolo von Panu Wilman angereichertes Stück den Silberling beschließt.

Wie schon das Debüt ist “Agony“ ein stimmungsvoller, facettenreicher Dreher mit einigen starken Songs sowie mit Tiefe, Emotion und Atmosphäre, der aufgrund des ein wenig weniger variablen Sounds und weniger Sängern deutlich homogener als der Vorgänger daherkommt, aber auch seine Längen hat und recht spät auf Touren kommt.

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten