DEVASTATOR – CONJURERS OF CRUELTY

Devastator - Conjurers Of Cruelty

DEVASTATOR

Titel: CONJURERS OF CRUELTY

Label: LISTENABLE RECORDS

Spieldauer: 51:20 Minuten

VÖ: 01. März 2024

Wer auf stets brachialen, aber trotzdem abwechslungsreichen Highspeed-Black/Thrash steht, sollte unbedingt in das – sowohl song- als auch soundtechnisch – absolut geile Zweitwerk „Conjurers Of Cruelty“ des 2017 im englischen Derbyshire gegründeten Abrisskommandos DEVASTATOR reinhören. Denn das knallt ziemlich gewaltig.

Dass eine Black/Thrash-Band übliche Verdächtige wie Sodom, Bathory, Venom, Hellhammer und Motörhead als grundlegenden Einflüsse nennt, ist nicht wirklich überraschend. Eher schon, dass DEVASTATOR auf „Conjurers Of Cruelty“ tatsächlich mit Glanztaten von Bands wie Desaster, Nocturnal Breed oder Deströyer 666 mithalten können. Auch wer auf „neuere“ Bands wie Bewitcher, Bütcher, Bunker 66 sowie die ersten beiden Hellripper- oder Ketzer-Alben abfährt, sollte mit diesem Album seinen Spaß haben.

Nahezu alle Songs auf „Conjurers Of Cruelty“ holzen spätestens nach 10 Sekunden in der typischen Sodom-Vehemenz der Ära „Persecution Mania“ und „Agent Orange“ los. Langweilig wird dieses obergeile Geschrote jedoch nie – dafür haben die Briten im Laufe ihrer Songs einfach zu viele gute Ideen und musikalische Klasse. Coole Rhythmuswechsel, ikonische Breaks, hymnisch-knallende Midtempo-Passagen bis hin zu überraschend melodischen, manchmal sogar an Metallica erinnernde Leads. Es wird einfach nie langweilig.

Vielleicht etwas stärker als oben genannte Zeitgenossen sind DEVASTATOR musikalisch auch gerne im (natürlich meist geschwärzten) klassischen Death Metal unterwegs. Besonders Songs wie der Opener ‚Conjurers Of Cruelty‘, ‚Ritual Abuse (Evil Never Dies)‚ oder die kurzen Abrissbirnen ‚Necromantic Lust‘ und  ‚Bestial Rites‘ wecken durchaus Reminiszenzen an Bands wie Necrophobic und Dissection bis hin zu alten Death. Der semi-epische Closer „Rabid Morbid Death“ setzt da zum Schluss sogar noch ein kleines Krönchen drauf.

Kleine Hits sind jetzt schon die mitreissenden und eingängigen Knaller ‚Black Witchery‘ und ‚Walpurgisnacht‘, die mit ihrem im Black/Thrash-Bereich typischen „Motörhead-on-Speed“ Groove einfach nur voll in die Fresse hauen. Spätestens hier sollten auch Fans von Midnight, Poisoned Speed oder der letzten Sadistic Force ziemlich steilgehen. In die ähnliche musikalische Kerbe hauen ‚Liar In Wait‘ und ‚Death Forever‘, die bereits im Vorjahr digital veröffentlicht wurden, auf dem Album aber leider nur als CD-Bonustracks enthalten sind.

Fazit: DEVASTATOR schaffen auf „Conjurers Of Cruelty“ gekonnt den Spagat zwischen erbarmungslosen Black-Thrash-Metal und abwechslungsreichem Oldschool-Death. OK, musikalisch vielleicht nicht total innovativ, song- und produktionstechnisch aber absolut überzeugend: Ich glaube, Sodom hätten sich damals gewünscht, so zu klingen.

Im Zuge ihres neuen Record-Deals haben LISTENABLE RECORDS mit DEVASTATOR übrigens auch schon ziemlich geile 2020er-Debüt „Baptised In Blasphemy“ als LP, MC und CD neu aufgelegt. Letztere mit sieben Live-Bonustracks, die soundtechnisch aber eher nur Demo-Qualität haben.

Joe Nollek vergibt 9 von 10 Punkten