DAATH – THE DECEIVERS

DAATH

Titel: THE DECEIVERS

Label: METAL BLADE RECORDS

Spieldauer: 43:47 Minuten

VÖ: 03. Mai 2024

Die stilistische Einordnung der US-amerikanischen Metaller DAATH fällt seit jeher schwer. Was hört man nicht alles über die Truppe aus Atlanta: Melodic/Technical/Progressive Death Metal, Symphonic/Melodic Black Metal, Modern/Groove Metal, Thrash oder gar Industrial?!

Und tatsächlich: all das ist nicht falsch und trifft auch auf die neue Langrille der Band zu. Fest steht jedenfalls weiterhin, dass der Sechser sich nach dreizehnjähriger Auszeit mit seinem fünften Langeisen “The Deceivers” zurückmeldet.

Mastermind und Gitarrist sowie einziges verbleibendes Gründungsmitglied Eyal Levi und Sänger Sean Zatorsky, der immerhin seit 2007 an Bord ist, bilden dabei das musikalische Rückgrat der Band.

Die neue Scheibe ist nach wie vor fett, hart und extrem, aber auch so orchestral-melodisch wie nie zuvor in der Bandgeschichte. Nicht umsonst ist seit 2022 Jesse Zuretti (Gitarre, Keyboard, Orchestrierungen) mit an Bord, der darüber hinaus als begnadeter Komponist und wichtiger Teil des Kreativteams bezeichnet wird.

Ganz neu dabei sind schließlich drei weitere extrem kreative und talentierte Songwriter, Musiker und Teamplayer: Bassist David Marvuglio, der österreichische Drummer Krimh (Septicflesh, Ex-Decapitated) und Leadgitarrist Rafael Trujilo (Obsidious, Ex-Obscura).

Die Gäste, die Gitarrensoli beisteuern sind so zahlreich wie prominent: Jeff Loomis (Nevermore, Arch Enemy), Mark Holcomb (Periphery), Dean Lamb (Archspire), Per Nilsson (Scar Symmetry, Meshuggah), Spiro Dussias (Platonist) und Dan Sugarman (Ice Nine Kills). Der rennomierte Videogamekomponist Mick Gordon (Doom Eternal) übernimmt Sounddesign sowie Synthies beim Track `Purified By Vengeance´.

Damit sind wir auch schon bei einem der Glanzleistungen des insgesamt ambivalenten Hörgenusses eines heterogenen Albums mit echten Highlights wie dem genannten Stück und beispielsweise dem fulminanten `The Silent Foray`(mit Per Nilsson). Zu den weiteren Höhepunkten gehören die fesselnden Vorabauskopplungen `Hex Unending´ sowie `Ascension´.

Neben Krachern wie `Unwelcome Return´ mit seinem brutalen Tempo und seinen üppigen Orchestrierungen gibt es aber auch einige deutlich unspektakulärere Kompositionen und vor allem die extremen Vocals des Frontmanns sind mir auf die Dauer einfach zu gleichförmig und eindimensional.

Unter dem Strich wahrlich keine schlechte Scheibe, bei der aber so manches Mal die Vokal- nicht ganz mit der vielseitigen Instrumentalarbeit mithalten kann und die noch mehr griffigere und stimmigere Songs vertragen hätte.

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten