CATHUBODUA
Titel: INTERBELLUM
Label: MASSACRE RECORDS
Spieldauer: 30:22 Minuten
VÖ: 23. Februar 2024
Die belgischen Symphonic Metaller wollen die Welt des Symphonic Metal und die Fans des Genres nicht erst mit ihrer neuen Platte “Interbellum“ im Sturm erobern. Die neue Scheibe folgt auf das Debüt „Continuum“ (2019) und „erzählt die Geschichte von der Erschaffung und Zerstörung einer Kriegsgöttin; von großen Hoffnungen, Macht und Träumen bis hin zu verlorener Liebe und dem Umgang mit einer ewig brennenden Schuld.“
Gelingt es dem Fünfer, diese intensiven Gefühle mit seinen sechs nagelneuen Kompositionen zu transportieren? Ja, im Großen und Ganzen können die Tracks sowohl musikalisch als auch emotional überzeugen.
CATHUBODUA kreieren packende, modern-symphonische Songs wie den guten Opener `Effigy Of Aftermath´ und die sich anschließende, folkige Vorabsingle `Foretelling´. Kleine Besonderheit im Sound des Quintetts ist dabei, dass Violinist Arvid Vermote fest zum Lineup und seine Violine fest zum musikalischen Besteck der Truppe gehört und Songs wie das hymnische `Will Unbroken´ damit bereichert sowie besser und memorabler macht.
Apropos: in diesem Zusammenhang muss man auch und vor allem Sängerin Sara Vanderheyden erwähnen, die mit ihrer kraftvollen, vielseitigen Stimme das Gleiche bewirkt und mit einer enormen Range, großer Power und viel Kontrolle glänzt. Die Gesangsmelodie des Openers und was sie dann beim mehr symphonisch-theatralischen `Amidst Gods´ so veranstaltet, ist schon großes Tennis. Übrigens zeichnet die Frontfrau auch für die dort ebenfalls vermehrt auftretenden Orchestrierungen verantwortlich.
Insgesamt reklamiert die Band rohe, härtere Gangart als auf dem Vorgänger an, die ich eigentlich so richtig nur beim abschließenden `Goddess Fallacy´ erkennen kann, dem wir uns ohnehin ein wenig näher widmen sollten. Der fulminante, über achtminütige Schlusspunkt wartet mit großem Abwechslungsreichtum, mitreißender Energie und einem eher ruhigen Finale auf. Davor jedoch bietet er eine wilde musikalische Reise inklusive Blastbeats und einiger Growls sowie einem Gitarren-Violinen-Duell, bei dem sich auch vertrackte Pianoklängen einmischen.
Fazit: beeindruckendes, kreatives und zeitgemäßes Symphonic Metal Album, von dem man sich noch etwas mehr als die gute halbe Stunde Spielzeit und sechs Stücke gewünscht hätte. Vor allem der grandiose Schlusstrack macht Lust auf mehr. Allerdings ist die Maxime „Klasse statt Masse“ wahrlich nicht das schlechteste Rezept!
Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten