CAMMIE BEVERLY – HOUSE OF GRIEF

CAMMIE BEVERLY

Titel: HOUSE OF GRIEF

Label: ICONS CREATING EVIL ART/ROUGH TRADE

Spieldauer: 27:19 Minuten

VÖ: 21. Februar 2025

Wieder einmal wird es Zeit über den metallischen Tellerrand zu blicken und das erste Soloalbum “House Of Grief“ der eigentlichen Oceans Of Slumber Sängerin Cammie Beverly auf sich wirken zu lassen.

Wie mit den US Prog Metallern ist auch ihr persönlicher Sound der sieben neuen Tracks alles andere als alltäglich und massenkompatibel. Irgendwo zwischen Dark Pop mit Southern Gothic Texturen, Alt-Pop Rhythmen und Dark Wave Vibes lädt die Künstlerin in ihr privates musikalisches Reich.

Im Mittelpunkt steht dabei selbstredend ihre einzigartige, kraft- und gefühlvolle Stimme, mal soulig oder mit einer Prise Jazz oder Blues versetzt, aber immer fesselnd, faszinierend, beschwörend und voller Emotion.

Eindringliche und düster-stimmungsvolle Songs wie das von atmosphärisch-dramatischen Streichern getragene `For the Sake of Being´ und die vom Piano und dem packend-vielseitigen Gesang dominierten `Running´ und `Paraffin´ öffnen den Weg in eine andere Welt und erfüllen das Herz des Hörers.

Los geht es aber mit dem radiotauglichen, akustischen Ohrwurm und Titelsong der Scheibe. Die Vocals sind auch mal zerbrechlich oder in wehklagenden Sirenen, ohne aber jemals wehleidig zu werden. Oder der Gesang scheint über einem weichen Teppich aus Synthieklängen zu schweben wie beim abschließenden `Kiss of the Moon´.

CAMMIE BEVERLY nimmt den Hörer mit ihrer leider viel zu kurzen, knapp halbstündigen Platte gefangen und hüllt ihn in einen heilsamen, tröstlichen, musikalischen Kokon. Bereits der Albumtitel macht deutlich, dass hier alles andere als eine fröhliche Gute-Laune-Scheibe zu erwarten ist, doch wer sich auf diese emotionale Reise aus Schmerz, Sehnsucht und Leidenschaft einlässt, erlebt eine faszinierende, nachhallende Katharsis.

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten