CALICO JACK – ISLA DE LA MUERTE

CALICO JACK

Titel: ISLA DE LA MUERTE

Label: ROCKSHOTS RECORDS

Spieldauer: 63:58 Minuten

VÖ: 30. Juni 2023

Benannt nach dem Spitznamen des englischen Piratenkapitäns John Rackham, der im frühen 18. Jahrhundert sein Unwesen auf den Kuba und den Bahamas trieb, wurden die italienischen Piraten Metaller CALICO JACK 2011 von den Brüdern Toto (Rhythmusgitarre) und Caps (Drums) gegründet, um legendären 80er Heavy Metal mit modernem skandinavischem Folk Metal und einer maritimen Grundstimmung zu verschmelzen, inspiriert von traditionellen, angelsächsischen Volksliedern und Shanties.

Im Jahr 2013 wurde die Debüt-EP „Panic In The Harbour“ veröffentlicht, gefolgt von der ersten selbsbetitelten Scheibe (2019), welche nun ihren Nachfolger „Isla de la Muerte“ erhält.

Der Pirate Metal des Mailänder Sixpacks unterscheidet sich jedoch deutlich vom typischen Sound des Genres. Der Sound ist heavy und dynamisch und durch überwiegend harshe, tiefe Vocals auch aggressiv und enorm kraftvoll. Zudem herrscht eine düstere, unheimliche Grundstimmung und es werden Elemente des Thrash und Heavy Metal verwendet.

In Longtracks wie dem epischen Titelsong und dem abschließenden, über fünfzehnminütigen `Sandokan´, welches auch einige indisch tönende Parts enthält, wird das Ganze sogar zu einer Art Post Pirate Metal mit überraschenden Wendungen und Soli. Insgesamt weisen insbesondere diese jedoch einige Längen auf und beinhalten zu viele Wiederholungen und zu wenig Abwechslung.

Oft werden nur die immer gleichen Teile aneinandergereiht und auch die omnipräsente und dominante Fidel sowie die doch sehr gleichförmigen, rauen Vocals sind auf die Dauer anstrengend und ein wenig quälend für die Ohren des Hörers, so dass einem die über einstündige Spielzeit ganz schön lang vorkommen kann.

Da wissen flotte, eher „handelsübliche“ Shanty-Tracks wie `Three Cheers to the Shanty Man´, das wilde `Marauder´ und `Haul Away Joe´ auf Dauer dann doch besser zu gefallen.

Oder die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte, denn die karibischen Sounds in `Antigua´, das an Running Wild erinnernde `Bad Fortune´ und die flotte, zweite Auskopplung `Queen Anne’s Revenge´ machen zumindest mir am meisten Laune und sind von der Spielzeit zwischen vier und sechs Minuten im gesunden Mittelfeld angesiedelt.

Insgesamt ein interessantes Album mit einem ungewöhnlichen Sound, diversen guten Songs und kreativen Ideen, aber auch der ein oder anderen Länge und ein paar Durchhängern.

Michael Gaspar vergibt 6,5 von 10 Punkten