BRONZE – IN CHAINS AND SHADOWS

BRONZE

Titel: IN CHAINS AND SHADOWS

Label: Walkyries Records

Spieldauer: 32:05 Minuten

VÖ: 24. April 2024

Raider heißt jetzt Twix. Und Sängerin Mina Walkure tauft ihre Band um von Kramp zu BRONZE. Während der beim Schokokeksriegel sich nichts am Inhalt verändert hat, hat die personelle DNA der  ehemals spanischen Band stark rotiert. Von der vorherigen Besetzung ist neben der Stimme nur noch ihr Bruder, der Bassist Lap dabei. Neu in den Reihen sind Gitarrist Cederick Forsberg (Blazon Stone) und Drummer Billy Qvarnström. Chemisch ist Bronze eine Legierung mit hohem Kupferanteil, BRONZE ist sozusagen eine Legierung aus Spanien und Schweden.

Einer meiner besten Kumpels, einer der so gut wie nie meckert, hat in ´In Chains And Shadows´ auch reingehört. Zu meiner Überraschung meinte er, sie sei nicht so gut wie Kramps „Gods Of Death„´.  Lieber Andreas, das finde ich nicht. Überhaupt nicht. Denn eigentlich machen BRONZE nichts anderes als vorher Kramp.

Hymnischer Schwermetall, mit melodischem Riffing, das ist das was ich erwartet und gewünscht habe. Und das bekomme ich auch, wenn ich „In Chains And Shadows“ auflege. Der Opener ´Fool´ kommt mit einem leisen Hauch Running Wild in der Gitarrenarbeit. Das ist doch eine grandiose Nummer. Für ´Time Covers No Lies´ wird das Tempo angezogen, der Titelsong hat dann wieder diese epische Hamburger Schlagseite.

Wenn ich beide Alben, beide Formationen vergleiche, würde ich sagen, dass BRONZE etwas weniger rau daher kommen. Ich sehe hier, und das liegt sicher am Einfluss von Cederick, wie der pure Heavy Metal Minas ein wenig durch skandinavische Genauigkeit des Musizierens in klarere Bahnen geleitet wird. Dabei darf sie weiter wild und aggressiv, wie das NWoBHMlastige ´Maze Of Haze´ beweist. Dazu kommen diese epischen Melodien, die einen Dreiminutentrack wie ´Tale Of Revenge´ zu einem Lehrstück machen, wie man im kleinen Format auf Kinogröße musiziert.

Kramp haben es nicht geschafft auf deutsche Bühnen. Aber vielleicht erbarmt sich ja ein Veranstalter jetzt mit BRONZE. Die Änderung des Namens war erst einmal verwirrend, aber eigentlich nur konsequent, weil man jetzt gleich weiß, was einen erwartet, sieht man nur das Logo. Schweres Metall von feinster Herkunft.

Zudem finde ich sehr erfreulich, dass es wieder ein paar Damen gibt, die mit guter Musik auf sich aufmerksam machen. Das wäre eine Kombi auf der Bühne, BRONZE, Natthammer und Scavenger.

Mario Wolski vergibt 8 von 10 Punkten