BLACKBRIAR – A DARK EUPHONY

BLACKBRIAR

Titel: A DARK EUPHONY

Label: NUCLEAR BLAST RECORDS

Spieldauer: 49:21 Minuten

VÖ: 29. September 2023

Vor gut zwei Jahren veröffentlichten die niederländischen Dark Symphonic Metaller BLACKBRIAR ihr umjubeltes Debütalbum “The Cause Of Shipwreck” und legen nun mit dem Zweitwerk “A Dark Euphony” nach.

Erneut unter der strengen Regie von Produzent Joost van den Broek (Epica, Ayreon, Powerwolf) sind elf neue Songs zwischen Symphonic Glanz, Gothic Düsternis und modern-metallischer Gitarrenpower entstanden.

Dominiert und bestimmt werden diese erneut durch die glasklaren, ätherischen Vocals der charismatischen Frontfrau Zora Cock, die den Hörer sofort in seinen Bann ziehen und für einen hohen Wiedererkennungswert sorgen.

Der leichtfüßige Opener `An Unwelcome Guest´ heißt uns mitreißend und stimmungsvoll willkommen, bevor `Far Distant Land´ leicht folkige Einflüsse erkennen lässt.

Mit dem treibend-symphonisch-dynamischen `Spirit of Forgetfulness´ und dem atmosphärisch dichten und die für die Band typischen, leicht kauzigen Gruft Vibes heraufbeschwörende und dennoch enorm eingängigen `Bloody Footprints In The Snow´ folgen die ersten beiden großen Highlights, gegen welche die Vorabauskopplung `Cicada´ klar den Kürzeren zieht.

Die zweite Single `My Soul’s Demise´ schneidet da im direkten Vergleich deutlich besser ab und gehört gemeinsam mit dem hochklassigen Singalong `Thumbelina´ zu den vor allem auch stimmlich gesehen spannendesten Stücken.

Das markante Organ der Sängerin schraubt sich in grandiose Höhen, droht sich zu überschlagen, vollbringt es aber in halsbrecherischen Kaskaden dann doch noch wundervolle, variable und einzigartige Melodiebögen erfolgreich zu absolvieren.

Das grandiose `Forever and a Day´ setzt den eingeschlagenen Weg konsequent fort, glänzt vor allem mit seinem packend-atmosphärischen Solo und bereitet den Weg für DEN Ohrwurm der Scheibe: `Crimson Faces´.

Die erste Single bildet damit den großartigen Schlusspunkt einer sehr starken Scheiben mit einem nicht alltäglichen, stimmigen Sound, einer bockstarken Sängerin und guten Songs mit Emotion, Können und Seele, die für den titelgebenden “dunklen Wohlklang” sorgen.

Im direkten Vergleich mit dem überragenden und überraschenden Debüt fallen diese jedoch einen Tick weniger originell, facettenreich und intensiv aus, was der Grund für die minimal schlechter Bewertung ist.

Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten