BEYOND THE BLACK – BEYOND THE BLACK

BEYOND THE BLACK

Titel: BEYOND THE BLACK

Label: NUCLEAR BLAST RECORDS

Spieldauer: 42:05 Minuten

VÖ: 13. Januar 2023

Die erst 2014 gegründeten, süddeutschen Symphonic Metaller BEYOND THE BLACK legen ihr gleichnamiges, fünftes Studioalbum mit einem Zehnerpack neuer Songs vor. Und ein selbstbetiteltes Album ist dann ja doch immer etwas ganz Besonderes und stellt ein Statement dar, eine Neuausrichtung oder eine Rückbesinnung auf alte Stärken etwa.

Und ein wenig, soviel sei vorweggenommen, ist dies auch hier der Fall, denn der vorliegende Silberling ist ein wenig härter, aber vor allem weniger poppig, elektronisch und modern, aber dafür wieder etwas symphonischer als sein direkter Vorgänger “Hørizøns“ ausgefallen und hält einige überraschende Momente und Elemente bereit.

Wobei: so überraschend auch wieder nicht, denn vier der zehn Stücke und damit beinahe die Hälfte der Songs dürften Fans entweder als Vorabsingles oder von der gemeinsamen Tour mit Amaranthe bereits bekannt sein.

So auch sofort der perfekte Album- und Konzert-Opener `Is There Anybody Out There´ mit seinen ungewöhnlichen Sounds zu Beginn, leicht folkigen Einflüssen, packendem Chorus und Gitarrensolo. Das folgende `Reincarnation´ nimmt anfangs den Folk-Faden mit einer Panflöte (?) wieder auf und entwickelt sich mit interessantem Rhythmus sowie einer spannungsgeladenen Bridge zum gelungenen, mit männlichen Growls alternierenden Refrain.

Das eingängige `Winter Is Coming´ sollte ebenso bekannt sein, wie `Dancing In The Dark´ mit seinen live von der Frontfrau vorgetragenen Trommelsounds. Der Ohrwurm `Free Me´ fügt sich da mitreißend und nahtlos ein, während es einigen anderen Stücken nicht so ohne weiteres gelingt, dieses extrem hohe Niveau zu halten.

Das in diesem Fall äußerst positiv gemeinte dicke Ende der Trackliste folgt aber noch und hält den in meinen Augen besten Song der Platte und eine abschließende Ballade bereit. `Not In Our Name´ beginnt wieder mit folkig angehauchten Vocals und entwickelt sich im Wechsel mit männlichen Growls, dem packenden Chorus und dem eindringlichen Text und Thema zu meinem absoluten Albumhighlight, bevor `I Remember Dying´ für den ruhigen, aber nicht minder intensiven und bewegenden Ausklang der Platte sorgt.

BEYOND THE BLACK haben ihren Signaturesound (wieder)gefunden. Dies liegt auch und vor allem im hohen Wiedererkennungswert der Stimme Jennifer Haben´s, aber auch in den immer wieder eingebauten folkig angehauchten Elementen (Trommeln, Flöten, ein Didgeridoo, etc.) sowie einem charakteristischen Songwriting begründet.

Der neue Silberling ist sowohl düster und druckvoll, als auch melodisch sowie ungemein eingängig und überzeugt zwar nicht uneingeschränkt über die gesamte Spielzeit, aber doch in weiten Teilen und mit einigen Songs, die auch bereits ihre hervorragende Livetauglichkeit unter Beweis gestellt haben.

Zudem wird er – und da lege ich mich jetzt einfach mal fest und ein wenig aus dem Fenster – für die erste Nummer eins der Bandgeschichte in Deutschland sorgen!

Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten