ANETTE OLZON – STRONG

ANETTE OLZON

Titel: STRONG

Label: FRONTIERS MUSIC

Spieldauer: 53:18 Minuten

Die Ex-Nightwish- und momentane Dark Element-Frontfrau ANETTE OLZON geht mit ihrer zweiten Solo-Scheibe “Strong“ in die Vollen. Prominente und kompetente Unterstützung in Sachen Schreiben und Komponieren der elf neuen Tracks erhielt sie dabei von ihrem schwedischen Landsmann, dem Gitarristen und Komponisten Magnus Karlsson, der darauf auch Gitarre und Bass spielt.

Ein Teil der neuen Songs klingt natürlich nach Nightwish mit Anette Olzon, wobei ich sagen muss, dass ich die beiden Alben aus dieser Zeit nicht so schlecht finde, wie sie vielerorts gemacht wurden. Der Rest der Stücke ist mal heavy, ab und an melodisch und manchmal balladesk und führt die enorme vokale Power der Sängerin vor Augen.

Die männlichen Growls werden dabei übrigens von Olzon´s Ehemann, dem Pain-Bassiten Johan Husgafvel übernommen. Dieser kommt dann auch direkt beim Opener ‚Bye Bye Bye‘ wie auch bei ‚I Need To Stay‘ und der packenden Vorabsingle ‚Parasite‘ zum Einsatz.

Viele Tracks klingen, das liegt in der Natur der Sache, eben nach Nightwish mit Anette Olzon, während aber andere wie das harte, dunkle ‚Strong‘ oder die in wunderbaren, klaren Vocals nett verpackte textliche Abrechnung ‚Sick Of You‘ eher nach ihrem neuen Betätigungsfeld The Dark Element klingen.

Und dann gibt es noch regelrecht poppige Ausflüge wie das ebenfalls vorab ausgekoppelte ‚Fantastic Fanatic‘ und das auch mega-eingängige ‚Catcher Of My Dreams‘, die zudem ein wenig an die schwedischen Landsleute von Amaranthe und Metalite erinnern sowie die grandiose (Power-)Ballade ‚Sad Lullaby‘, die mit breiten Orchester-Klängen, Chören und hymnischem Chorus gar an Queen denken lässt.

Insgesamt eine runde, solide Scheibe mit elf guten bis sehr guten Songs, die mich aber weder vom berühmten Hocker hauen, noch in wilde Ekstase versetzen oder auf Anhieb über längere Zeit im Gedächtnis verbleiben.

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten