ANETTE OLZON, Sangesqueen und wohl umstrittenste Nightwish Frontfrau der Geschichte, präsentiert ihr drittes Soloalbum “Rapture”. Während ihre bessere Hälfte beim dynamischen schwedisch-finnischen Symphonic Metalduo The Dark Element Jani Liimatainen (ex-Sonata Arctica) ist, steht ihr bei ihrem Solounterfangen nach wie vor ihr Landsmann, Gitarrist und Produzent Magnus Karlsson (Heart Healer, Free Fall, The Ferrymen) als Partner in Crime zur Seite.

So ist für ausgewogenen, eingängigen Melodic Metal mit den unverwechselbaren Vocals der Sängerin gesorgt. Jacob Hansen bürgt zudem für einen klaren, modernen Sound, bei dem die Heaviness nicht zu kurz kommt. Die Growls von Anettes Ehemann und Pain Live-Basser Johan Husgafvel entfalten außerdem eine neue Facette im Gesamtsound.

Der als Single ausgekoppelte Opener `Heed The Call´ mit seinem Kinderchorpart, der pulsierende Titelsong und das eindringliche `Requiem´ sind dann auch dynamische, catchy Kompostionen in der Schnittmenge von Symphonic und Melodic Power Metal mit einer kleinen Prise Melo Death Vibes.

Obwohl sich einige Songs nicht unmittelbar in meine Gehirnwindungen verbeißen und das Ganze doch teilweise ein wenig gleichförmig daherkommt, kriegt die Scheibe als Ganzes noch die Kurve, wofür vor allem die bockstarke zweite Hälfte der neuen Stücke des Silberlings verantwortlich ist.

Das atmoshpärisch ein wenig düstere `Greedy World´ macht hier den Anfang, die treibende Friedenshymne `We Search For Peace´ bildet den mitreißenden Abschluss. Dazwischen tummeln sich der grandiose balladeske Ohrwurm `Hear My Song´ das vielseitige, überzeugende `Head Up High´ , dass es durchaus mit der aktuellen Symphonic Metal Konkurrenz aufnehmen kann.

Unter dem Strich dann doch noch ein sehr guter Dreher mit mindestens einer Handvoll starker Songs und mit mehr Abwechslung sowie mehr Ecken und Kanten und daher doch eine Stufe besser als der Vorgänger „Strong„.

Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten

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