Die spanischen Progressive Metaller AFTER LAPSE wurden 2018 gegründet und erreichten nach einigen Lineupwechseln im Jahr 2021 ihre derzeitige, stabile Besetzung. Im folgenden Jahr veröffentlichte die Band ihr Debüt “Face The Storm“, dem sie nun das Zweitwerk “Pathways“ zur Seite stellen.

Die musikalischen Einflüsse des Sixpacks reichen von Progressive Metal Bands wie Dream Theater, Devin Townsend, Pain Of Salvation und Haken bis zu Power Metal à la Kamelot und Angra. Aus diesen kreieren sie ihren eigenen, zeitgemäßen, persönlichen Sound, an dem Sänger Ruben Miranda mit seinen kraftvollen Vocals einen massiven Anteil hat.

Dabei verzichten AFTER LAPSE sowohl auf übertriebene, lange Instrumentalpassagen als auch auf allzu komplizierte Songstrukturen. Stücke wie das leicht düstere `Clones´ oder das `Thanks, But No Thanks´ kommen schnell auf den Punkt und besitzen zumindest im ersteren Fall einen eingängigen Chorus.

Generell sind die Stücke der ersten Albumhälfte etwas moderner, technischer und dunkler ausgefallen, manchmal beinahe Richtung Djent schielend, als der Rest der Scheibe. Ab der mitreißenden Hymne `Walking By The Wire´ mit ihren bombastischen Synthies wird es für meine Begriffe deutlich melodischer und zugänglicher.

Auch das rhythmisch-kraftvolle `Wounds Of The Past´ überzeugt durch Keyboardpower, Chorus sowie mehrstimmigen Gesang und konzentriert sich auf das Wesentliche, bevor `Turn Into Light´ zeigt das Miranda neben US, Prog und Power Metal auch Balladen- und Hymnenqualitäten zu bieten hat. Eine weitere Stärke der Truppe besteht wie schon beim Debüt in den leisten Tönen, der Emotionalität und Tiefe einiger Passagen.

Das kurze spacig-elektronische Instrumental `Temperance´ beschließt eine großartige Scheibe, die allen Mitgliedern genügend Raum lässt, ihr musikalisches Können zu beweisen und doch den Fokus auf die packenden, griffigen Kompositionen legt. Diese wirken so makellos, rein und klar wie kurzweilig, zeitgemäß und begeisternd.

Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten

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