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FORE – Workaholic Punk mit Ambitionen

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Die Deutsch-Amerikanische Freundschaft lebt. Gemeint sind FORE, die Punkband bestehend aus Gitarrist Taylor Nordberg, Massacre Bandkollege Jeramie Kling an den Drums, Brian Stepehnson von Skull Fist am Micro und schließlich dem ehemaligen Kreator Basser Christian “Speesy“ Giesler. Zusammen haben sie mit “Hombres“ ein Debut veröffentlicht, das gerade zurecht für Furore sorgt. Bandkopf und Gitarrist Taylor hat ein paar Antworten zur ungewöhnlichen Kooperation in Pandemiezeiten parat.

 

Wie seit ihr eigentlich in Kontakt gekommen und warum kommt dabei Punk raus?

Es klingt als ob ich eine Witz erzählen wollte:” Was passiert wenn du einen Deutschen zwei Amerikaner und einen Kanadier in einen Raum steckst?  … Offenbar FORE. Also, ich hab Speesy 2017 getroffen als ich mit Soilwork die Kreator Europa-Tour mitgespielt habe.  Seitdem hatten wir immer mal wieder Kontakt. Als dann Corona zuschlug habe ich mit Jeramie das „One Song in one day“ Quarantäne-Projekt gemacht. Also an einem Tag einen Song schreiben, aufnehmen, abmischen und veröffentlichen. Zuerst haben wir das allein gemacht, dann aber angefangen unsere Freunde und Bekannte aus anderen Bands dazu  einzuladen. Speesy hat für einen Hardcoresong den Basspart übernommen und er hat uns erzählt, dass er Punk immer schon liebt. Flashback letzter Sommer: Jeramie und ich dachten, warum eigentlich keine Punkband? Wir beide mögen Bands wie Pennywise, Bad Religion, The Offspring seit unserer Kindheit. Also war es nur logisch, das ins Leben zu rufen. Also haben wir Speesy gefragt und er war sofort begeistert. Der Rest ist Geschichte.

 Seit wann arbeitet ihr jetzt zusammen?

So ungefähr seit April.  Wir sind also erst seit ein paar Monaten eine Band und haben schon unser Debut raus. FORE machen echt keine Gefangenen!  Haha

 

Ihr habt euch aber in dieser Zeit noch gar nicht persönlich getroffen, oder?

Ach, Jeramie und ich sehen uns jeden Tag aber Speesy und Brian haben das von zuhause aus gemacht und uns ihre Parts über das Internet geschickt.  

 

Wie funktioniert denn das mit dem Songwriting über die Entfernung?

Ich hatte letzten Sommer, glaube ich, so dreizehn Songs geschrieben aber Speesy kam mit ein paar Killer Riffs an. Die mussten wir einfach einbauen. Jeramie ist eh immer ins Songwriting und bei den Arrangements dabei und durch Brians Melodien und Gesangslinien passen die Songs jetzt einfach perfekt zusammen.  Mann, wir sind einfach eine Killer-Mixtur von Musikern!

Gibt es da eigentlich so etwas wie ein Bandfeeling?

Klar, ich denke, dass ist überhaupt kein Problem. Jeramie und ich spielen schon seit zehn Jahren zusammen. Also ist es ziemlich egal, was wir machen es hat immer diesen besonderen „Vibe“. Bei diesem Album haben war alles ziemlich „live“ und natürlich gelassen. Roh sozusagen. Punk muss nicht hübsch, nett oder gar perfekt sein. Ich glaube, das trägt auch zum Bandfeeling bei.

 

Viele Metaller mögen das Album offenbar obwohl es Punkrock ist. Wieviel von einem Punk steckt eigentlich in dir?

Wir haben alle einen vielseitigen Musikgeschmack. Ich selbst kann problemlos von The Grateful Dead, zu Cannibal Corpse, zu Simon & Garfunkel zu Extreme Noise Terror zu  Obituary und immer so weiter wechseln.  Ich bin mit der Musk von The Offspring groß geworden. Manche Leute hassen sie, weil sie angeblich zu kommerziell geworden sind. Für mich machen sie einfach gute Musik. Sie haben immer ihre Punk Attitude und auch  metallische Riffs behalten. Ich finds gut. Ich liebe Bad Religion und die Dead Kennedys genauso wie die Hardcore/ Crust Punk Sache. Ich denke, viele Thrash und Death Metal Bands haben einen großen Punk-Einfluss. Also bis zu einem bestimmten Level, kann jeder der Metal mag, auch ein Punk sein. Glaube ich zumindest. FORE hat melodische Vocals, das macht die Sache für Otto Normalverbraucher und Metaller bestimmt viel zugänglicher.

 

Bei deinen unzähligen Bands und Projekten (Masacre, Goregäng, Ribspreader, Soilwork) und den vielen Engagements der Anderen, welche Rolle soll FORE denn da eigentlich spielen?

Manche sagen mir, ich hätte zu viele Bands. Meine Antwort ist: “Leck mich!“. Ich teile meine Zeit nicht zwischen den Bands auf, sondern gebe bei Jeder immer 110 Prozent. Ich nehme jede von ihnen ernst und gebe mir immer die gleiche Mühe. Da hilft natürlich, dass meine Bands alle völlig anders klingen. Ich glaube FORE hat das Potenzial zu etwas Großem zu werden, weil die Welt gerade eine wirklich gute Punkband braucht.

Konkrete Pläne kann man in der Pandemie ja gerade nicht schmieden aber bis irgendwann mal wieder Shows losgehen können, machen wir einfach weiter Alben. dann folgen hoffentlich Tourneen, Shows Festivals… was immer man sich vorstellen kann. Für mich sind FORE auf jeden Fall eine Band und nicht nur ein „Projekt“.

 

Klingt auf Dauer doch etwas schwierig.

Klar, wird das terminlich mit so vielen Bands ein wenig chaotisch, aber wir werden schon eine Lösung finden, damit das alles funktionieren kann.  Wir haben mit dieser Band ja keine Verpflichtungen. Wir haben kein Management, keine Label-Verträge (lediglich den mit ftwctp Records) keine Booking Agentur. Also warten wir das alles mal ab und gucken was kommt.. Wir haben das Album in meinem Studio aufgenommen, wir kümmern uns weitgehend selbst um den Vertrieb also kann uns doch nichts passieren und bis jetzt läuft doch alles wirklich großartig.

Apropos , du hast ja nicht nur deine eigenen Bands, sondern du produzierst ja auch noch andere Bands in eurem Studio. Ziemlicher Workaholic oder?

Ja und ich bin voll drauf! HaHa!! Ich brenne die Kerze nicht von beiden Seiten ab. Ich stecke sie auch noch an mehreren Stellen in der Mitte an! Ich finde es großartig hinter der Glasscheibe zu sitzen uns Studioarbeit zu machen. Es ist etwas völlig anderes – auch eine Art Kunst. Die „Produzenten-Schuhe“ anzuziehen ermöglicht es mir, ganz anders zu arbeiten und mein Hirn anzustrengen. Der ständige Wechsel zwischen Musiker und Produzent ist einfach nur gut.  Jeramies und mein Studio “Smoke & Mirrors Productions” hat allein schon mit unseren Band immer gut zu tun. Also wir auch!

 

Was möchtest du eigentlich musikalisch noch erreichen?

 Ich kann ehrlich von mir behauten, dass ich all meine Ziele , die ich als 13jähriger , der gerade lernt Gitarre zu spielen, erreicht habe. Ich wusste damals, dass ich Musiker sein wollte, keine Ahnung wie, aber seitdem bin ich das und werde wohl auch nie aufhören.  

Was sollte ich auch sonst machen? Ehrlich, ich spiele jede Art von Musik, die mir gefällt, ich habe die Welt bereist, habe vor großen Mengen gespielt, Platten aufgenommen du ich hab mit meinen Vorbildern zusammen gespielt.

Ich bin ziemlich stolz darauf, wo ich gerade bin und ich habe hart dafür gearbeitet. Mein Ziel ist es niemals aufzugeben, aufzuhören sondern immer weiter Musik zu machen. Der einzige Weg denn ich kenne, geht nach oben. Mann, ich will irgendwann die erste Liveshow auf dem Mond spielen!!

 

Na das ist doch mal ein Ziel. Möchtest du noch was loswerden?

Naja klar, hier ist doch wohl die Stelle an denen ich sagen muss: „check out „Hombres““ unser Debutalbum. Nummer zwei und drei sind auch schon fast geschrieben. Und natürlich: “stay tuned for albums from Massacre, The Absence, Goregäng, Ribspreader, Eye of Purgatory, Dritt Skit”  …. Und zuletzt habe ich noch ein neue, aufregende 70s Rockband mit ein paar Death Metal Alumni demnächst am Start! „Have a good time, all the time.“ Cheers!

 

Einfach nur ohne Worte …. Workaholic halt.

Das passende Review gibt es hier und ab jetrzt könnt ihr „Hombres“ auch bei ftwctp.de als Vinyl bestellen

 

Interview und Fotografie:

Sven Bernhardt