
MENTALIST
Titel: EARTHBREAKER
Label: PRIDE & JOY MUSIC
Spieldauer: 51:51 Minuten
VÖ: 11. April 2025
MENTALIST, in Saarbrücken und Stockholm zu Hause, haben mit ihren ersten drei Studiowerken in den letzten Jahren in der Power Metal-Szene durchaus für Furore gesorgt. Aber während mein Redaktionskollege von Beginn an Feuer und Flamme war, konnte ich mich mit dem Sound der deutsch-schwedischen Truppe bisher nicht so recht anfreunden.
Dieses, soviel sei vorweggenommen, hat sich mit dem neuen Silberling “Earthbreaker“ grundlegend geändert. Dieser tönt doch deutlich härter aus den Speakern als die Vorgänger, bietet noch mehr Tempo, noch wuchtigere Riffs und beinhaltet etliche epischen Momente.
Irgendwo las ich die Bezeichnung „Melodic Speed Metal Album“, das hier zudem mit oftmals beinahe thrashigen Elementen angereichert wird. Und auch das trifft auf mitreißende Stücke wie den großartigen Titeltrack definitiv zu und macht nicht nur Genrefans hoffentlich eine Menge Spaß.
Nach dem erfolgreichen Debüt “Freedom Of Speech“ (2020) hat die Gruppe, bestehend aus Peter Moog (Gitarren), Thomen Stauch (Schlagzeug, ex BLIND GUARDIAN), Kai Stringer (Gitarren) und Ausnahmesänger Rob Lundgren (Gesang), ihr 2021er Album “A Journey Into The Unknown“ sowie “Empires Falling“ (2023) veröffentlicht.
In der gleichen Besetzung lässt man nun Banger wie das atmosphärische `Event Horizon´ und die grandiose Powerballade `Millions Of Heroes´ von der Kette. Mit Oliver Palotai (Kamelot) und Mike LePond (Symphony X) ist erneut tatkräftige, prominente Unterstützung an Keys und Bass vertreten. Das Artwork wurde abermals von Andreas Marschall (u.a. Blind Guardian, Running Wild) gestaltet, während für den Mix und das Mastering der Bulgare Dann Valentino verantwortlich zeichnet.
Als weitere Highlights einer kurzweiligen, homogenen Scheibe sind die Gemeinschaftshymne `All For One´, das mitreißende `Misstress Of Pain´ sowie der leicht melancholische, aber auch Aufbruchstimmung versprühende Ausklang `A New World´ zu nennen.
Und auch wenn nicht alle Kompositionen die Intensität des Titeltracks oder die Power und Eingängigkeit anderer genannter Stücke erreichen, ist “Earthbreaker“ insgesamt ein kurzweiliges, ausgeglichenes, frisches und vielseitiges Album.
MENTALIST vereinen in ihren stärksten Momenten die Heaviness von Iron Maiden, die Melodik von Helloween und die Epik von Blind Guardian. Die Assoziation, die mir aufgrund von Härte und vermutlich auch wegen der ein wenig ähnlichen Vocals während des Anhörens am häufigsten in den Sinn kommt sind die Kollegen von Brainstorm, die mit ihrem aktuellen Klassedreher momentan allerdings noch die Nase knapp vorn haben.
Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten