
STYGIAN PATH
Titel: THE LOREKEEPER
Label: EAT METAL RECORDS
Spieldauer: 46:11 Minuten
VÖ: 3. März 2025
Alle Achtung! Mit „The Lorekeeper“ präsentieren die 2022 gegründeten Griechen STYGIAN PATH ein absolut beindruckendes Debüt in Sachen „Epic Metal“ und sollten schon vor allem Freunde von Festivals wie „Keep It True“, Labels wie „Cruz Del Sur“ als auch Fans von älteren Blind Guardian und Iced Earth aufhorchen lassen.
Stygian Path
Wer Bands wie Hammers Of Misfortune, Gatekeeper, Mega Colossus, Megaton Sword, Blazon Rite, Vultures Vengeance und Battleroar mag, sollte eigentlich gleich mal reinhören und sich ein Urteil bilden. Der gewisse, glücklicherweise aber fast nie peinlichee Pathos als auch diverse balladeske Anteile im Sound von STYGIAN PATH könnten prinziell auch breitere Zielgruppen ansprechen: Nämlich Fans von Blind Guardian und Iced Earth auf der einen bis hin zu Borknagar und Ereb Altor auf der anderen Seite.
Hervorheben möchte ich an dieser Stelle den ausdrucksstarken, variablen und angenehmen Gesang von Sänger Panos, der abwechselnd und je nach Stimmung an Hansi Kürsch (Blind Guardian), John Cobbett (Hammers Of Misfortune, Slough Feg) oder ICS Vortex (Borknagar) erinnert. Denn dieser setzt dem überdurchschnittlichem Songwriting der Band definitiv die Krone auf.
The Lorekeeper
Der fantastische Opener ‚Prometheus‘ vereint im Gunde alle eben genannte Einflüse zu einem mitreissendem kleinen Underground-Hit – inkl. cooler „The Call of Ktulu“-Hommage ganz am Ende. Danach ist ‚Tides Of Time‘ irgendwie ein pervers geiler Bastard aus Blind Guardian, Hammers of Misfortune und Borknagar. Und auch die folkige Halbballade ‚The Wanderer‘ versprüht größtenteils wirklich fantastische Blind-Guardian-Balladen-Vibes und wird nur gegen Ende kurz etwas sehr klischeehaft.
Meine persönlichen Highlights sind jedoch die beiden wunderbar epischen, abwechslungsreichen wie spannenden, Achtminüter ‚Rhapsody – The Eagle And The Iron‘ und Unholy Land‘: Hier kommen STYGIAN PATH immer wieder wie eine nahezu perfekte Mischung aus Iced Earth (sogar inkl. Glockenschlägen – wie zu besten Stormrider-Zeiten) und den kauzigen Hammers Of Misfortune rüber. Einzig das abschließende, insgesamt einfach etwas zu sperrige ‚Chateau Du Dueil‘ kommt da trotz einiger starker Momente qualitativ leider nicht mehr so ganz mit.
Fazit
Mit jedem Hördurchlauf habe ich mehr Spaß an „The Lorekeeper“ und Respekt vor dem tollen und variablen Songwriting dieser jungen Band. So gehören STYGIAN PATH für mich jetzt schon zu den stärksten Newcomern des Jahres. Auch die warme und kraftvolle Produktion von George Emmanuel (Lucifer’s Child, ex-Rotting Christ) lässt imho keine Wünsche offen. Viel mehr kann man als neue Band in diesem musikalischen Umfeld kaum noch richtig machen.
Joe Nollek vergibt 9 von 10 Punkten