Wenn es um die Frage geht, welche neuere Bands den doomigen Groove alter Black Sabbath und mitreissendem Hammond-Rock á la Deep Purple perfekt mit einigen moderneren Stoner-, Psychedelic- und Epic-Metal-Vibes kombinieren, fallen mir nach den göttlichen Green Lung tatsächlich schon die Texaner WARLUNG ein. Und diese liefern mit ihrem fünften Album ‚The Poison Touch“ imho ihr bestes Album seit ihrem tollen Debüt „Sleepwalker“ von 2017 ab.

Die Vorgänger „Immortal Portal“ (2019), „Optical Delusions“ (2020) und „Vulture’s Paradise“ (2022) waren bereits allesamt absolut empfehlenswerte Alben mit einigen Highlights. „The Poison Touch“ kommt aber noch etwas zwingender daher – und das, obwohl die Hammond-Kante gar nicht mal mehr so vordergründig gefahren wird. Dafür überzeugen WARLUNG diesmal mit durch die Bank überragendem Songwriting und mitreissenden Songs.

Der Opener ‚Digital Smoke‘, die Video-Auskopplung ‚White Light Seeker‚ (klingt wie eine Mischung aus Green Lung und den Kanadiern Spell), ‚Holy Guide‘ und ‚Rat Bastard‘ sind einfach tolle, sowohl eingängige wie spannende Rocker, die auch live sicher zum Headbangen und Fistraisen animieren werden. Meine persönlichen Highlights auf „The Poison Touch“ sind aber der epische Achtminüter ‚Spell Speaker‘ (mit einigen tollen Ghost-Vibes) und der tolle Closer ’29th Scroll, 6th Verse‘. Neben diesen sechs Krachern verbleiben noch die nette, aber nicht zwingende Ballade ‚The Sleeping Prophet‘ und das recht überflüssige Instrumental ‚Mourning Devils‘.

Fazit: Ich halte „The Poison Touch“ für das bisher insgesamt beste Album von „WARLUNG. Sicher nicht ganz perfekt und imho etwas zu kurz. Dafür hauen alle sechs „richtigen“ Songs ziemlich ins Schwarze. Wer Bands wie eben Green Lung, Ghost, Spirit oder auch Blood Of The Sun mag, sollte unbedingt mal das ein oder andere Ohr riskieren.

Joe Nollek vergibt 8 von 10 Punkten

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