DRAGONKNIGHT – LEGIONS

DRAGONKNIGHT

Titel: LEGIONS

Label: SCARLET RECORDS

Spieldauer: 60:56 Minuten

VÖ: 17. Januar 2025

Die finnischen Cinematic Power Metaller DRAGONKNIGHT stellen ihren Debüt-Longplayer “Legions“ vor. Bei den fünf maskierten Bandmitgliedern soll es sich dem Vernehmen nach um erfahrene (Power) Metal-Musiker handeln. Sicher wissen wir nur, dass hinter dem Mikro der profilierte Mikael Salo (Metal de Facto, Thy Row, Dyecrest, Everfrost, Northern Seer, Hevisaurus, De Lirium’s Order) steht.

Und wir können hören, dass hier typischer, schneller, (nord)europäischer Power Metal Sound geboten wird, der teilweise mit epischen Orchestrierungen ausgeschmückt wird und Geschichten von Drachen, heroischen Schlachten, mutigen Kriegern, großartigen Schätzen und mythischen Reichen erzählt.

Soweit so wenig originell oder ungewöhnlich, musikalisch wird das Ganze aber zumindest in großen Teilen gekonnt und mitreißend umgesetzt. Das symphonische Intro `Through Sea And Fire´saugt den Hörer mit seinem Breitwandsound und Pauken und Trompeten unmittelbar in einen gefühlten Fluch der Karibik Soundtrack hinein, was nicht die letzte maritime Assoziation bleiben wird.

DRAGONKNIGHT liefern mitreißende Power Metal Hymnen wie die Vorabauskopplung `The Legions Of The Immortal Dragonlords` und das folgende eher im Midtempo und mit einem guten Schuss Epik aufwartende `The Imperator´.

`Pirates Bloody Pirates!´ sorgt dann wie auch das ebenso maritim angehauchte `Sword Of The Northern Lights´ für ein wenig folkig-seemännische Abwechslung, bevor `Defender Of Dragons´ zu Beginn Violineklänge und dann mittelalterliche Menuett-Flötetöne zu bieten hat um im Folgenden vor allem die Stratovarius und Sonata Arctica Fans zu erfreuen.

`Storm Bringer´ geht mit seinem Orden Ogan Riff schnell und melodisch Werke und bietet einen flotten Refrain und eine Streicher-/Power- Ballade darf natürlich auch nicht fehlen (`Astarte Rising´). `Dead Kings In The Grave´ vermittelt mit seinen mehrstimmigen Gesängen wieder etwas mehr Atmosphäre.

Am stärksten ist der Fünfer in meinen Augen jedoch, wenn zum eingängigen Songwriting und packenden Power Metal Sound auch noch bombastische Orchestrierungen und Chöre, wie beim grandiosen `The Revelation´, oder Härte und Esprit, wie im Falle des episch-majestätischen Finales `Return To Atlantis`, hinzukommen.

Guter Power Metal Dreher, der es aber gefühlt allen Fans des Genres recht machen will, so dass auch Fans der deutschen Heroen wie Helloween und Blind Guardian oder der bekannten skandinavischen Kollegen gerne mal reinhören sollten, dem es aber somit auch ein wenig an Eigenständigkeit und Identität mangelt sowie an der nachvollziehbaren, musikalischen Linie gebricht.

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten