EDGE OF FOREVER – RITUAL

EDGE OF FOREVER

Titel: RITUAL

Label: FRONTIERS RECORDS

Spieldauer: 45:42 Minuten

VÖ: 13. Oktober 2023

Die Hardrocker EDGE OF FOREVER präsentieren ihren sechsten Longplayer “Ritual” und damit die dritte Scheibe seit der 2019er Reunion, die der Band nach beinahe zehnjähriger Auszeit bereits “Native Soul” und “Seminole” (2022) bescherte.

Das neue Line-up besteht aus Gitarrist Aldo Lonobile (Secret Sphere, Sweet Oblivion), Basser Nik Mazzucconi (Labyrinth, Sunstorm), Marco Di Salvia (Hardline) an den Drums sowie Sänger, Keyboarder und Bandgründer Alessandro Del Vecchio (Hardline, Jorn, Revolution Saints).

Sie beschreiten einen faszinierenden musikalischen Weg mit druckvollen Riffs, epischen Refrains und feinen Arrangements mit genügend Synthiepower und einer starken Stimme.

In einer Art Konzeptalbum erzählt die Platte die Geschichte von indigenen Zwillingen, die letzten ihrer Art sozusagen, die getrennt werden und unabhängig voneinander heimlich ihre Sprache und ihre Traditionen weiter pflegen. Ein Leben lang sucht der Junge nach seiner Schwester und trifft sie schließlich auf dem Sterbebett wieder: eine Story über Stolz, Kraft, Schmerz, aber auch die Erfüllung darin, zu sein wer man im Innersten ist.

Schon die erste Hälfte von “Ritual” überzeugt und bringt packende Rocker wie den Opener `Where Are You?´, das treibende `The Last One´, das mitreißende `Forever’s Unfolding´ sowie die wunderschöne Ballade `Love Is the Only Answer´ hervor.

Was die Scheibe jedoch zu etwas Besonderem macht, das ist der abschließende, gut zwanzigminütige und in sieben Teile aufgesplittete Titelsong. Dieser liefert tolle Melodien, er ist heavy und in Teilen progressiv und schielt in Richtung der US Metal Schiene. Die Parts gehen nahtlos ineinander über, sind dynamisch, begeisternd und enorm abwechslungsreich.

So die Vorabsingle `Ritual Pt. I´, das ein wenig düstere, hochdramatische `Pt. III Taunting Souls´ sowie das hymnische `Pt. V Ride the Wings of Hope´. Auf die emotionale Piano-Ballade `Pt. VI Cross My Eyes´ folgt der ruhige, atmosphärische Abschluss `Pt. VII Reconciliation´ mit indianischen Gesängen.

Fazit: Großartige, abwechslungsreiche Hardrock-Scheibe mit leichter Prog und Melodic Schlagseite von grandiosen Musikern.

Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten